Wunderbare "Schnapsidee": Alpenwandern mit Bernhardinern
Die Zunge gleicht einem rosaroten Waschlappen. Der Mundgeruch hält sich in Grenzen - erstaunlich für solche Sabbermäuler. Also los, Kopf hinhalten, abschlecken lassen.
Immerhin sind wir ein gutes Stück des Alpenpasses Großer Sankt Bernhard gemeinsam gewandert. Und wer meint, die feuchte Belohnung ließe sich umgehen, hat keine Ahnung von der Überzeugungskraft großer trauriger Bernhardineraugen.
Zweimal täglich gehen Bernhardiner im Sommer am Sankt-Bernhard-Pass jeweils 90 Minuten mit Besuchern auf Wanderschaft. Hoch oben am Grenzpass mit dem Rhônetal auf der Schweizer und dem Aostatal in Italien auf der anderen Seite. Dies ist der Ursprungsort der Bernhardiner-Rasse. Und hier oben wurde auch deren berühmteste Requisite erfunden: das Schnapsfässchen mit dem Schweizerkreuz.
Der Urvater der heutigen Bernhardiner hieß Barry. Zur Legendenbildung hatten einst französische Soldaten beigetragen, die mit Napoleon den Pass überquerten. Einige hatten sich verlaufen, waren in Lawinen geraten und dank Barrys empfindlicher Nase aufgespürt worden. Das mit dem "Lebenswasser", das Barry steif gefrorenen Lawinenopfern hingehalten haben soll, stimmt allerdings nicht. 1956 gab ein Geistlicher der kirchlichen Herberge auf dem Großen Sankt Bernhard zu Protokoll, dass die Hunde nie ein Fässchen trugen.
Die Barry-Verehrung ist trotzdem gerechtfertigt: Keiner der vielen Hunde, mit denen Augustinermönche einst nach Verunglückten suchten, war so hilfreich wie er. Mindestens 40 Menschen soll er gerettet haben, ehe er 1814 starb. Etwa ab Mitte des 17. Jahrhunderts suchten Mönche täglich mit Hunden die Höhenwege ab. Im Laufe von rund 200 Jahren retteten sie etwa 2000 Menschen.
Robuste Hirtenhunde bekamen die Augustiner immer wieder von Bauern aus der Umgebung geschenkt, die Bernhard als Heiligen verehrten. Durch die Zucht bauten sie den Rettungsinstinkt der Hunde aus. Die Herberge - die Augustiner nennen sie Hospiz - steht jedem offen. Sie liegt auf dem höchsten Punkt der Pilgerstrecke Via Francigena, dem Frankenweg von Canterbury in Südengland bis nach Rom. (dpa)
Website der Bernhardiner-Stiftung
Orte und Zeiten für Wanderungen mit Bernhardinern
Informationen zum Pilgerweg Via Francigena
It's Magic: Besuch eines Klosterfestes im indischen Ladakh
Südsee ungeschminkt: Auf der Suche nach dem echten Tahiti
Korallenriffe, Puderstrände, üppige Flora: Tahiti hat offenkundige Reize. Wer aber polynesische Kultur sucht, dringt am besten ins Inselinnere oder zu kleineren Inseln vor - oder geht einfach essen.
Hotel Birkenhöhe: Genuss in den Bergen
Das Hotel Birkenhöhel punktet mit ausgesuchter Gastronomie, großzügigen Zimmern und einem großen Wellnessbereich. Zum Frühling 2024 gibt es ein spezielles Angebot.
Tipps der Reisebüros aus Augsburg und Umgebung
Planen auch Sie gerade Ihren nächsten Urlaub? Träumen Sie von Palmen oder Berggipfeln? Die Experten der Reisebüros aus Augsburg und der Region hätten da einige Tipps.
Mit Zuckerguss ins Wochenende
Jeden Freitag leckere Rezeptideen, Tipps und Tricks rund ums Backen.
Kostenlos Newsletter abonnierenGläserne Träume auf der Glasstraße
Die Glasstraße in Ostbayern zählt zu den ganz besonderen Ferienstraßen Deutschlands. Wo sie zu finden ist und was sie bietet erfahren Sie hier.
Unterwegs im Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft
Becken, Pumpen, Stollen: Das "Harzer Wasserregal" ist das größte vorindustrielle Energieversorgungssystem weltweit, laut Unesco ein Meisterstück der Ingenieurkunst. Auch das Wandernetz ist riesig.
Österreich sucht den Schneeballschlacht-Meister
Eine Art Völkerball im Schnee, vergünstigt Skilft fahren im Dirndl oder im Kilt auf Kärntner Pisten: Der Spätwinter in den österreichischen Alpen hält Kurioses bereit.