Am 9. November findet die Einweihung des neuen Kindergartens statt
Teiloffenes pädagogisches Konzept nach Reggio und Montessori – Vielfalt und Inklusion stehen im Mittelpunkt
„Jedes Kind hat das Recht auf eine Pädagogik der Vielfalt“. Mit diesem Motto hat das „Kinderhaus St. Peter“, der neue Kindergarten im Schwalbanger, seinen Betrieb aufgenommen. Am 9. November findet die offizielle Einweihung statt.
In dem teiloffenen pädagogischen Konzept des Kinderhauses St. Peter spielen die Anschauungen von Reggio und Montessori eine tragende Rolle: Fünf Kindergartengruppen, die durch verschiedene Farben zu erkennen sind und jeweils ihren eigenen Raum besitzen, bieten Platz für insgesamt 125 Kinder. Obwohl die Kinder einer Gruppe zugehören, dürfen sie sich frei im gesamten Gebäudekomplex bewegen.
Bildungsräume, Nischen und Spielzimmer bieten die Möglichkeit, sich gedanklich, kreativ und körperlich auszutoben und damit die ideale Umgebung, um zu lernen, zu entdecken und um Freundschaften zu schließen.
Inklusion steht im Mittelpunkt des neuen Kindergartenkonzeptes: Jedes Kind – ohne Ansinnen von Handicap oder Herkunft – wird in das Alltagsleben des Kindergartens gleichermaßen miteinbezogen. Zielsetzung des achtsamen Erziehungskonzeptes ist, u. a. dass die Kinder von Anfang an lernen, neue Blickpunkte einzunehmen und Toleranz zu leben. Kinder mit Handicap werden im familienorientierten Konzept des Kindergartens besonders gefördert. Die erzieherischen Schwerpunkte fokussieren dazu ein entsprechend kindgerechtes Bildungs- und Betreuungsangebot.
Das besondere Konzept des Kinderhaus St. Peter spiegelt sich auch in der räumlichen Struktur des Kindergartens wider. Wurde doch der gesamte Bau um einen Innenhof und eine Insel der Ruhe mitsamt Meditationsraum gruppiert. Konzipiert wurde das Kinderhaus St. Peter von den Architekten Herle und Herrle.
Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal, ist, wie die Planer erläutern, dass die Kleinen je nach Bedürfnis sich genau dort aufhalten können, wo sie sich gerade am wohlsten fühlen. Hinzu kommen noch Bildungsräume, Nischen, Ecken und Zimmer mit vielfältigen Möglichkeiten zur Bewegung: Selbstständigkeit, Entfaltungsmöglichkeiten und Bildung finden hier weiträumig Platz.
Die Kosten für das Projekt, das auf einer Fläche von 5000 Quadratmeter inmitten des südlichen Stadtteils entstanden ist, liegen insgesamt bei 3,2 Millionen Euro. Davon übernahm die Kirche rund 200.000 Euro für die Inneneinrichtung und stellte das Grundstück zur Verfügung. Die Regierung steuerte 2,1 Millionen Euro bei. Ansonsten lief der Kindergartenbau auf Erbbaurechtsbasis bzw. über die Stadt Neuburg.
Die Trägerschaft des Kindergartens hat die Pfarrkirchenstiftung St. Peter übernommen. Laut Stadtarchitekt Alexander Regler vom kommunalen Bauamt verliefen die Bauarbeiten wie eine „Punktlandung“. „Nur die Splitterbomben, die zu Beginn der Arbeiten gefunden worden waren, hatten kurzzeitig für eine kleine Verzögerung gesorgt“, so Regler. Und auch Stadtpfarrer Herbert Kohler zeigte sich begeistert. Bei der Eröffnung bekräftigte er: „Ich habe es noch nie erlebt, dass von den Sondierungen über Beschlüsse, Ausschreibungen und Planungen bis hin zum Bau alles so wunderbar gelaufen ist“.
„Von den 125 Plätzen sind fast alle belegt“, erklärt Katharina Fröhlich, die Leiterin des Kindergartens. Durch die Mischung der Altersstruktur von drei bis sechs Jahren böten sich in dem neuen Haus für die Kinder tagtäglich viele Gelegenheiten, voneinander zu lernen. „Was jetzt noch fehlt“, so Fröhlich, „sind ein paar Kleinarbeiten im Garten. Hier verzichten wir bewusst auf künstliche Spielgeräte wie Schaukeln oder Rutschen.“ Stattdessen wird im Kinderhaus St. Peter ein naturnahes Konzept mit Baumstämmen, Felsen und Hügeln verfolgt.
Text: xh
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