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Jan Brandt
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Gegen die Welt

Die Provinz ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Entzauberung eines Sehnsuchtsorts.

Die Provinz ist Idee und Ort. Und in Jan Brandts Debütroman „Gegen die Welt“ ist beides die Hölle. Der junge Autor, der selbst aus Ostfriesland stammt, beschreibt in seinem fast 1000-seitigen Werk den Einbruch der postmodernen Ungeordnetheit in die untergehende westdeutsche Wohlstandsblase. Ort der Handlung ist Jericho, ein fiktives Dorf in Ostfriesland, mit gepflegten Häusern, großzügigem Neubaugebiet, selbstbewussten Einzelhändlern; mit Männergesangverein, Kurhotel und Menschen, die da wohnen, wo andere Urlaub machen. Dort hinein wird Mitte der 70er Jahre Daniel Kuper geboren, ältester Spross einer Drogistenfamilie, und, wie bald klar ist, ein Mensch am falschen Ort, im falschen Leben.

Jan Brandt ist selbst Jahrgang 1974, und nicht wenige Kritiker glauben anhand der detaillierten Schilderungen in Jericho seinen Geburtsort Leer zu erkennen. Das mag stimmen oder nicht. „Gegen die Welt“ ist in jedem Fall eine vollkommene Entzauberung der Provinz. Ohne ehrliche, bodenständige, dialektsprechende Menschen; ohne unbeschwerte Kindertage in reiner Natur; ohne jeden Anflug von Vorwende-Nostalgie; stattdessen baut Brandt wahnsinnig detailversessen ein Dorf auf, in dem alles Fassade ist – und jeder Bewohner weiß, dass alles Fassade ist.

Da ist Bernhard, genannt Hard, Kuper, Daniels Vater, der jeden Tag alle Fahrräder der Familie vor den Laden schiebt, damit es immer so aussieht, als sei Kundschaft da. Da ist Pastor Meinders, der seinen Konfirmanden den Katechismus notfalls mit den Fäusten einprügelt – und für den Bau seiner Leichenhalle regelmäßige Zahlungen von Hards illegaler Fußballwettgemeinschaft verlangt. Und da ist der Bauunternehmer Rosing, der sich für den Erhalt von Werten einsetzt und in seine Wahlkampfreden Passagen aus „Mein Kampf“ einfließen lässt.

Als Belohnung eine Nominierung für den Deutschen Buchpreis

Brandts Dorfgemeinschaft ist bedrückend real und genauso hoffnungs- wie ausweglos. Und dass sich am Ende das wiederkehrende Motiv der Suche nach einem Sündenbock erfüllt, wirkt schon fast wie eine Erlösung.

Mit Unterbrechungen gut zehn Jahre hat Brandt an seinem Debüt gearbeitet – und ist dafür gleich mit einer Nominierung für den Deutschen Buchpreis belohnt worden. Das ist überraschend, aber angesichts der Wucht und atmosphärischen Dichte dieses Romans nicht unverdient. Noch besser wäre das Buch aber geworden, hätte Brandt es geschafft, bei aller erzählerischer Güte, den ein oder anderen der ausufernden Handlungsstränge zu kappen.

Jan Brandt: Gegen die Welt. Dumont, 927 Seiten, 22,90 Euro

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