"Finanztest": Banking-Apps haben oft noch Schwächen
Die richtige App kann Bankkunden das Leben erleichtern. Denn damit können sie unabhängig vom heimischen Computer ihren Kontostand prüfen, Rechnungen bezahlen oder auch Daueraufträge einrichten.
Die Stiftung Warentest hat für die Zeitschrift "Finanztest" (Heft 6/2015) 38 Programme für Smartphones für die Betriebssysteme iOS und Android untersucht. Das Ergebnis: Nur 7 der Apps erhielten die Auszeichnung "gut", 21 waren "befriedigend", 9 "ausreichend" und 1 "mangelhaft".
Zu den "guten" Programmen gehörten verschiedene Apps der Sparkasse für iOS und Android sowie die iOS-Programme der ING-Diba, VR-Banking und Outbank DE. Die überwiegende Mehrheit der getesteten Programme ist kostenlos. Für sieben Apps müssen Nutzer aber zahlen, darunter Outbank DE (8,99 Euro pro Jahr) und die iOS- und Android-Versionen der App Sparkasse+ (einmalig 0,99 Euro). Diese Apps gehören zu der Sorte von Programmen, die sich für mehrere Banken nutzen lassen.
Die Apps sind in vielen Fällen eine für Smartphones angepasste Version des Onlinebanking und bieten ähnliche Funktionen. Kunden können also laut "Finanztest" beispielsweise von unterwegs aus Geld überweisen oder den Kontostand prüfen. Grundsätzlich gefielen den "Finanztest"-Experten die iOS-Apps oft in puncto Nutzerfreundlichkeit besser als die Apps für Android.
Keine Daueraufträge
Unabhängig vom Betriebssystem hapert es nach Ansicht der Stiftung Warentest oft an nützlichen Funktionen. So lassen sich mit den meisten Apps zwar problemlos Daueraufträge einrichten. Allerdings nicht bei allen: In sieben der untersuchten Programme fehlte diese Funktion. Bei elf Apps konnten keine Auslandsüberweisungen ausgeführt werden, oder es war nicht möglich, einen Wunschtermin für eine Überweisung festzulegen.
Ein wichtiger Punkt: Bei der Sicherheit können die Apps mit dem Online-Banking mithalten. Manche Experten halten Mobilebanking den Angaben zufolge sogar für noch sicherer, weil die Apps technisch verschieden und vergleichsweise wenig verbreitet sind. Für Kriminelle bieten Apps daher derzeit kein lukratives Angriffsziel. Das kann sich bei zunehmender Verbreitung allerdings ändern.
Sammeln und speichern
Kritik üben die Warentester mitunter an den Datenschutzbedingungen. Geprüft wurde dabei, ob die Anbieter Daten sammeln, speichern und weitergeben. Bei wenigstens einer App wurde die Erlaubnis dazu nicht explizit eingefordert, sondern erklärt, dass die Daten "möglicherweise" weitergegeben werden, was die Tester monierten.
Nutzer sollten beim Mobilebanking grundsätzlich dieselben Vorsichtsmaßnahmen ergreifen wie am Computer zu Hause. Das Betriebssystem etwa sollte immer auf dem aktuellen Stand sein. Öffentliche WLAN-Netze werden besser nicht für Geldgeschäfte genutzt. Bei Smartphones sollte außerdem eine aktive Bildschirmsperre aktiviert sein, damit Diebe oder zufällige Finder das Smartphone nicht nutzen können. (dpa)
Test der Stiftung Warentest (kostenpflichtig)
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