Dunkel, aber gut
Bei „Bob’s Slow & Fastfood“ im Augsburger Stadtteil Oberhausengibt es leckere Pizzen aus dem Steinofen serviert zur Rockmusik.
Ein buntes Schild zeigt einen Sensenmann, der die Besucher anzugrinsen scheint. Auf der gegenüberliegenden Seite ragt der Kopf eines Hais aus der Wand. Aus den Boxen dröhnt die dunkle Stimme von Rammstein-Sänger Till Lindemann: „Bang, Bang. Feuer frei.“ In dem Lokal ist es schummrig. Kein Ort für Kinder, würden manche sagen. Die Familie am Nebentisch scheint das nicht zu interessieren. Fröhlich hopst ein kleiner Junge zwischen zwei Stühlen hin und her.
Das Publikum in „Bob’s Slow & Fastfood“ in Oberhausen ist wild gemischt. Unweit der Familie hockt ein junger Mann mit schwarzem Hut und einer pentagramm-ähnlichen Kette um den Hals. Ein paar Meter weiter ein älteres Ehepaar.
Auch die Speisekarte lässt keine eindeutige Einordnung zu. Es gibt Pizza und Burger. Aber auch Hausmannskost. Die wird unter dem Namen „Old Charly Food“ angeboten. Das Lokal in Oberhausen trägt erst seit zwei Jahren den Namen Bob’s. Viele kennen es noch als Gasthausbrauerei Charly Bräu. Davon zeugt der große Braukessel hinten im Lokal, abgeschirmt durch ein Metallgitter. Doch der neue Inhaber, Stefan Meitinger, hat das Charly Bräu umgestaltet. Er nennt das Ganze ein „Blues-Punk-Rock-Kitchen“.
Speisekarte ist mit Totenköpfen verziert
Auch die Speisekarte ist mit Totenköpfen verziert. Der „Bud Spencer Burger“ wird mit einer Jägermeister-Soße serviert und nur an Volljährige verkauft. „Wir wollen ja keinen Ärger mit dem Jugendschutz“, sagt Meitinger und schmunzelt. Sehr zu empfehlen sind die hausgemachten Chips. Dazu gibt es drei verschiedene Dips nach Wahl, zum Beispiel Guacamole oder Pico de Gallo – Charly-Food-Fans bestellen die Käsespätzle mit einer Mischung aus Emmentaler und Bergkäse. „Dann kann der Enkel auch seine Oma mit ins Lokal nehmen“, schlägt Meitinger vor. Besonders stolz ist der Inhaber auf den Pizza-Holzofen. Der wird mit Buchenholz angefeuert. Dem Bäcker können die Gäste bei der Arbeit zuschauen. Hinter ihm hängt ein großes Bild des Freiheitskämpfers Che Guevara. Der ist auch auf dem Emblem der Restaurantkette abgebildet.
Meitinger hat das Logo vor 19 Jahren gewählt, als er seine erste Kneipe in der Hammerschmiede aufgemacht hat. „Damals habe ich mich selbst wie ein Rebell gefühlt“, sagt der 45-Jährige heute. Das hielt ihn nicht davon ab, eine Restaurantkette aufzubauen. Bob’s Coffee gibt es inzwischen sechs Mal in und um Augsburg. Sehr beliebt ist auch Bob’s Terrasse im Curt-Frenzel-Stadion. Dort gibt es etwa 120 Sitzplätze aufgeteilt auf zwei Ebenen – mit Blick auf die Eisfläche. Wer einen Platz haben will, muss aber früh reservieren. Philipp Schröders
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