Afghanistan mit eigenen Augen erlebt
Der Fotojournalist Erik Marquardt hat sich selbst ein Bild von der Flüchtlingssituation gemacht. Er reiste nach Kabul und entlang der Balkanroute, beobachtete Schlepper – ein Dokument der Verzweiflung
Kinder schleppen Müllsäcke auf dem Rücken, die größer sind als sie selbst. Erwachsene wühlen in der Gosse nach Essbarem oder säubern als Tagelöhner Straßen und Flussufer von Unrat. Auf der so genannten Zombie-Brücke hocken Männer, die aussehen wie Greise und unter Tüchern Opium rauchen. Täglich gibt es dort Tote, erfroren bei Minustemperaturen. „Der Staat kümmert sich nicht um sie“, berichtet Erik Marquardt in seinem Vortrag im Wertinger Weltladen. Unter den Zuhörern sitzen viele junge Flüchtlinge, eine Frau weint.
Der 29-jährige Fotojournalist und Politiker der Grünen war im Januar für zwei Wochen in Afghanistan. Die Hauptstadt Kabul gleiche einer Festung, berichtet er, hohe Mauern und Stacheldraht umgäben Regierungsgebäude. Wer es sich leisten könne, baut Mauern und stellt schwer bewaffnete Sicherheitsleute als Schutz vor Selbstmordattentätern an sein Wohnhaus. Die Stadt und ihre Menschen seien vom Krieg gezeichnet - überall sieht man invalide Menschen mit amputierten Gliedmaßen. Marquardt hat in der Hauptstadt Kabul zwei Welten erlebt, ein hermetisch abgeriegeltes Viertel für Diplomaten und Regierende und den großen Rest. Kabul gehört wegen des Flüchtlingszuzugs zu den am schnellsten wachsenden Städten der Welt. Waren es vor einem Jahrzehnt eine Million Einwohner, zählt Kabul heute über sechs Millionen.
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