Alles dreht sich um Ottilie
Unsere Zeitung war am Dienstag auf Stippvisite in Asbach. Warum viele einmal im Jahr wegen der Heiligen dorthin kommen. Und weshalb niemand von dort gerne wegziehen will.
Marianne Sturm aus Steinheim und Renate Sacher aus Echenbrunn müssen sich erst einmal orientieren. „Wir waren noch nie im Leben in Asbach, zum Glück gibt es ein Navi“, sagt Sturm. Es ist ein heißer Auftakt unserer Sommeraktion bei Temperaturen von mehr als 30 Grad. Wir berichten dabei über Orte mit weniger als 500 Einwohnern, die nicht so oft in der Heimatzeitung stehen. Beim Start der Stippvisite am Feuerwehrhaus gibt Mesnerin Gertrud König die Richtung vor. Sie führt zur Ottilienkapelle, die in diesen Tagen restauriert wird. Pünktlich zum Ottilienfest, das immer am ersten Sonntag im September (dieses Mal am 6. September) gefeiert wird, soll das Wallfahrtskirchlein renoviert sein. Seit dem 14. Jahrhundert gibt es in Asbach eine Ottilienwallfahrt. „Die heilige Ottilie gilt als Patronin der Blinden“, erklärt die Mesnerin. Ihr Vater habe die blinde Ottilie (um 670 bis 720) einst töten lassen wollen – die Mutter und eine Amme konnten sie retten. Als Bischof Erhard von Regensburg sie taufte, konnte Ottilie wieder sehen. Jetzt wird sie als Patronin des Augenlichts verehrt.
In Asbach gibt es aber nicht nur eine Ottilienkapelle in der Mitte des 200-Seelen-Dorfes, sondern eine zweite, die Bauunternehmer Ulrich Reitenberger 2011 wieder an der alten Stelle auf dem Ottilienberg errichtete. Der Weg dorthin führt über den Asbach, der dem Ort den Namen gab. „Es ist sehr ruhig bei uns“, sagt Gertrud König. Und Ulrich Reitenberger fügt mit dem Stolz auf seine Heimat hinzu: „Wir wohnen dort, wo andere Urlaub machen.“ Zusammen mit seinem Sohn Ulrich führt er ein Bauunternehmen, das heute 120 Mitarbeiter beschäftigt. Es ist mittlerweile die größte Baufirma im Landkreis Dillingen. Zuvor ist die kleine Gruppe am Wirtshaus von Adelbert und Emma Keis vorbeigekommen. Am Samstag und Sonntag ist dort noch gut Betrieb. Die Halbe kostet 2,20 Euro, wie auf dem Aushang zu lesen ist. Adelbert Keis meint mit einer Portion Humor: „Asbach kommt doch jeden zweiten Tag im Fernsehen.“ Er spielt damit auf die Werbung für den Weinbrand Asbach Uralt an. Sein Sohn Adelbert gehört zu den drei Landwirten, die es noch im Laugnaer Gemeindeteil gibt. „Ich habe auf Bullenmast umgestellt“, berichtet Keis junior, der tagsüber zur Arbeit geht.
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