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19.01.2017

Auf vier Rädern und acht Beinen

Eine romantische Kutschfahrt durch die weiße Winterlandschaft. Silke Seemüller unterwegs mit ihren beiden Pferden irischen Tinkern Axe und Sunny.
Foto: Ulrike Walburg

In Lauterbach erfüllt Silke Seemüller verliebten Paaren und Familien mit Kindern besondere Wünsche. Mit ihren Pferden fährt die Kutscherin Besucher durchs Donauried

Die Schneekristalle funkeln im hellen Sonnenlicht. Die Winterlandschaft um Silke Seemüller gleicht einer Postkartenidylle, während sie mit ihrer Pferdekutschenfahrt gemächlich durch das verschneite Donauried zuckelt. Unter den Hufen der Pferde knirscht der kalte Schnee. Wie weißer Rauch zeichnet sich der Atem der Pferde in der kalten Winterluft ab. Axe und Sunny, Seemüllers Pferde, gehören zur Rasse der irischen Tinker, der irischen Nationalpferde. Die frostigen Temperaturen schlagen den Pferden nicht aufs Gemüt, im Gegenteil: Mit dichtem Fell, langen Fesselhaaren, einer festen Mähne und einem ungewöhnlichem Schnurrbart sind die Arbeitspferde für eisige Temperaturen bestens gerüstet. Sie sind quasi Seemüllers Personal: Die Lauterbacherin bietet die Kutschenfahrten professionell an.

Offensichtlich genießen die Tiere den Ausflug in die Natur. Im Gleichschritt ziehen die stämmigen, schwarz-weiß gefleckten Pferde die Kutsche durch die malerische Winterlandschaft. Hügel, Wiesen und Felder sind weiß vom Schnee bedeckt und ziehen an der Kutsche vorbei. Nach dem frischen Schneefall erscheint die Landschaft still und unberührt. Im Schnee sind Spuren von Hasen zu erkennen, in der Ferne springen Rehe auf und laufen über die weißen Felder, bis sie weit hinter einem der Hügel im Wald verschwinden. Silke Seemüller kann sich keinen schöneren Arbeitsplatz vorstellen. „Es ist so schön, dabei die Gedanken schweifen zu lassen und die Natur zu genießen,“ sagt sie. Warm eingehüllt in dicke Decken genieße sie die Fahrt mit ihren Pferden. Sie sitzt während der Fahrt auf dem Kutscherbock. Über die Leinen ihrer Hand ist sie ständig in Kontakt mit ihren Pferden. Die Peitsche unterstützt als verlängerter Arm die Verbindung vom Kutscher zum Pferd. Bei der Spazierfahrt wechseln die Pferde ihr Lauftempo. Gemächliches Gehen im Schritt und schneller Trab wechseln sich ab. Die Kutsche fährt deshalb mal schneller und mal langsamer.

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