Riedsend: Das Dorf der Zwillinge

VonJulia Sewerin

In Riedsend ist die Jugend der ganze Stolz und die Kreisstraße ein Glück. Sogar die Hütte eines berühmten Malers steht dort

Riedsend „Joschi, bleibst du hier.“ Eine ältere Dame läuft dem kleinen Hund hinterher, der die Volontärin der DZ als Erster in dem 240-Seelen-Dorf Riedsend, einem Ortsteil von Villenbach, empfängt. Die Frau heißt Anna Maier. Sie ist in den 60er Jahren in das Örtchen gezogen und lebt direkt gegenüber der kleinen Kirche, dem Treffpunkt für unseren Rundgang. Über 20 Riedsender sind an dem sonnigen Morgen gekommen, um ihren Ort zu repräsentieren. Darunter einige Jugendliche und drei Zwillingspaare. Ganze sechs Zwillingspaare hat der Ortsteil insgesamt. Und genauso viele landwirtschaftliche Betriebe. Große Höfe, schöne Gärten und besondere Bäume prägen das Bild von Riedsend.

Zum Start versammeln sich alle in der Kirche. Mesner Peter Maier hält einen Zettel in der Hand. Er hat eine Chronik vorbereitet. 1604 wird die Kirche zum ersten Mal erwähnt. 1726 sei sie unter Beibehaltung einiger Mauerteile neu gebaut worden. An den Wänden ist viel Rosa zu sehen und einige Figuren – zum Teil kommen diese aus dem Kloster Fultenbach. Rechts neben dem Altar hängt ein besonderes Kunstwerk: Ein Weihnachtsbild, das genauso auch in Rom abgebildet ist. „In welcher Kirche, weiß ich jetzt nicht mehr“, sagt der Mesner, der mit Stolz verkündet, dass in Riedsend noch vergleichbar viele Leute zur Kirche gehen. Bei seinen Ausführungen – 2001 wurde der Kirchplatz neu gebaut, 2011 die Grünfläche vom Gartenbauverein gestaltet und 2014 ein neues Kreuz angebracht und die Kugel vergoldet – hören auch Maxi, Christian, Benedikt und Michael zu.

Wertingen Villenbach