Das Silberkettchen soll Richie Glück bringen
Ein nigerianisches Flüchtlingsbaby wurde in Höchstädt getauft. Seine Patin Regina Schrauf wünscht ihm eine bessere Zukunft.
Daniel Ertl begrüßt die kleine Gesellschaft am Eingang der katholischen Kirche in Höchstädt. Der junge Pfarrer öffnet das Tor für den kleinen Richie. Das zehn Wochen alte Baby schläft selig im Arm seiner Mutter, warm eingepackt in einen gefütterten Overall, den Kopf mit einem Mützchen vor Kälte geschützt. Das weit geöffnete Tor steht symbolisch für die Aufnahme des Kindes in die katholische Kirche, erklärt Pfarrer Ertl der kleinen Gesellschaft. Richie soll auf seinem Lebensweg künftig begleitet werden von Mitchristen und im Schoße der Kirchengemeinde Geborgenheit und Zuversicht finden. Regina Schrauf ist eine der künftigen Begleiterinnen. Die 63-Jährige hat sich bereit erklärt, die Patenschaft für das nigerianische Baby zu übernehmen. Richie soll es einmal besser haben als seine Eltern, sagt sie.
Was Stanly und Blessing Igbinosun hinter sich haben, ist nicht gänzlich bekannt. Noch können sie nicht über ihr Erlebtes berichten, ohne in Tränen auszubrechen. Der 29-jährige Stanly und die 25-jährige Blessing lernten sich erst auf der Flucht kennen. Zuvor irrten beide in ihrem Heimatland Nigeria und in den Nachbarstaaten umher, suchten Schutz vor Boko Haram. Die Islamisten terrorisieren das Land seit Jahren, brennen Dörfer nieder und bringen Menschen um, vor allem, wenn sie Christen sind wie Stanly und Blessing. Zwei Jahre lebten die beiden in Lampedusa, wo Stanly als Maler und Tapezierer für den Unterhalt sorgte. 2012 waren sie mit einem Schlauchboot von Libyen aus in Italien gestrandet. Nicht alle der 56 Insassen hätten überlebt, weiß Regina Schrauf: „Wenn Stanly zu erzählen beginnt, versagt ihm jedes Mal die Stimme. Er muss Schlimmes erlebt haben.“ Zurzeit ist die Familie in Bissingen untergebracht. Mit der Geburt ihres Sohnes ist bei den jungen Eltern nun endlich etwas Ruhe eingekehrt. Richie kam am 23. September im Dillinger Kreiskrankenhaus zur Welt. Der Wonneproppen macht nicht nur den Eltern viel Freude. Regina Schrauf strahlt übers ganze Gesicht, wenn sie das Bündel im Arm halten darf, so wie während der Taufzeremonie. Auch ihr Mann Hans und das befreundete Ehepaar Ronny und Nadine Groß haben sich mit den Nigerianern angefreundet: „Wir mögen die beiden und laden sie immer wieder mal gern zu uns nach Wertingen ein.“
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