Die moderne Bäuerin „sei einzig, nicht artig“
Bäuerinnen erfuhren in Bissingen, dass eine klare Absage dem Schutz vor Überlastung dienen kann.
Zum fünften Mal führten die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Wertingen und Nördlingen zusammen mit dem Fachzentrum Rinderhaltung aus Mindelheim einen Bäuerinnentag durch. Etwa 70 Bäuerinnen begrüßte Kreisbäuerin Annett Jung zur Veranstaltung im Gasthaus Krone in Bissingen. Vormittags wurde der Themenblock „Wie gelingen die ersten Monate am besten? – Erfahrungen mit der Ad libitum Tränke in der Kälberaufzucht“ vertieft. „Nein sagen als Schutz vor Überlastung“ war das Hauptthema des Nachmittags.
Johannes Kraus vom Bildungszentrum Triesdorf in Mittelfranken, ging in seinem Vortrag auf die ersten Monate im Leben eines Kalbes ein. Um das Kalb bereits in den ersten Wochen an das Leben als Milchkuh zu gewöhnen, sei die Ad libitum Tränke das Mittel der Wahl. Besinne man sich zurück zur Natur, so stelle man fest, dass auch hier das Kalb die Milch zur freien Verfügung hat und die Ad libitum Tränke somit dem artgerechten Verhalten entspricht. Mehrere Studien würden darüberhinaus belegen, dass die Milchleistung steigt. Nach der Mittagspause stellte Cordula Weeger von der Regierung von Schwaben die Hauptbeanstandungsgründe bei CC-Kontrollen auf unterschiedlichen landwirtschaftlichen Höfen vor. Diese waren, wie leider jedes Jahr, die Anbindehaltung bei Kälbern sowie das Beschäftigungsmaterial bei Schweinen. Im Bereich der Lebensmittelsicherheit wurden die Sauberkeit der Milchkammer und die Dokumentation von Tierarzneien bemängelt. Im nachmittäglichen Hauptpart stellte jede der Bäuerinnen fest, dass „Nein“ sagen bedeutet, gut für sich selbst zu sorgen. Katharina Auerswald aus Wiggensbach empfahl zuerst herauszufinden, wann man zu allem „Ja“ sagt. Nur so könne man bereits vorher das Warnsignal wahrnehmen und mit einem „Stop, langsam“ nach gewollter Pause, wohl überlegt „Nein“ sagen. „Man muss sein „Nein“ nicht begründen. Man muss sich dafür auch nicht entschuldigen. Es ist dein gutes Recht“, bestärkte die Referentin die Bäuerinnen. Wenn man lügen wolle, um ein „Nein“ zu begründen, so heißt es: Clever lügen! Zu guter Letzt gab die Referentin den Damen folgenden Tipp an die Hand: „Sei einzig, nicht artig.“ Bei Kaffee, Kuchen, angeregten Diskussionen sowie guten Gesprächen ließen die Frauen die gut besuchte Veranstaltung ausklingen. Behördenleiter Magnus Mayer griff nochmals das „Nein“ sagen auf, verdeutlichte allerdings, dass dies für seine Belegschaft nicht zu gelten hat, und verabschiedete die Bäuerinnen mit guten Wünschen. (pm)
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