Ein Schwerverletzter mit Heroin in der Lunge
Augsburg Der Fall ist mysteriös. Im Februar findet ein Passant morgens am Wertachufer einen schwer verletzten Iraker. Der Mann ist bewusstlos und unterkühlt. Er liegt offenbar seit Stunden an der Stelle, er hat Kopfverletzungen erlitten.
Zuerst vermutet die Kripo, dass der Iraker das Opfer eines Verbrechens wurde und sucht nach möglichen Zeugen. Zwei Wochen später dann die Wende: Die Ermittler gehen nun davon aus, dass sich der Mann die Verletzungen selbst zuzog, weil er stolperte. So zumindest erzählt es der Iraker den Beamten. Und die Spurenlage lasse sich damit in Einklang bringen, heißt er bei der Polizei. Offen bleibt, weshalb der Mann ins Stolpern kam. War er wirklich alleine oder gab es am Ufer der Wertach vielleicht doch einen nächtlichen Streit? Ging es dabei um Drogen? Fest steht: Die Stelle nahe des Seitzstegs, wo der Iraker gefunden wurde, gilt als Ort mit zweifelhaftem Ruf. Es ist ein Schauplatz des Drogenhandels und des käuflichen Sex. Die Ärzte im Klinikum entdecken in der Lunge des schwer verletzten Mannes 14 Herionplomben. Wegen der Verletzung hatte sein Kreislauf versagt und er verschluckte sich. Heute steht der 36-Jährige deshalb wegen Drogenhandels vor Gericht. Er war sofort nach der Entlassung aus der Klinik verhaftet worden. Der 36-Jährige ist der Polizei schon länger bekannt: Er gehörte einem irakischen Drogenring an, den die Augsburger Kripo vor einigen Jahren zerschlagen hat.
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