Ein halbes Leben im Altenheim
Friedrich Thum zog am 5. Juli 1977 freiwillig in das AWO-Seniorenheim in Höchstädt. Warum er dort glücklich ist und seine alte Heimat Forheim nicht vermisst
Die Tür ist wie immer zwei Mal abgeschlossen. „Das muss sein“, sagt Friedrich Thum und steckt den Schlüssel ins Schloss. Sein Zimmer liegt ganz hinten im Gang, auf der linken Seite. Die Nummer 312 steht groß an der Tür. „Immer schon“, sagt Thum. Seit seinem Einzug am 5. Juli 1977 gehört ihm das Zimmer 312. Seitdem lebt der heute 86-Jährige in dem AWO-Seniorenheim in Höchstädt. Heimleiterin Maria Fischer-Niebler klappt ein altes Zugangsbuch auf und fährt mit dem Finger die kurze Liste entlang. In der Mitte der Seite steht der Name von Friedrich Thum. Die Blätter sind schon leicht vergilbt und die Ecken des Papieres fehlen bereits. „Damals gab es vielleicht drei neue Aufnahmen im Quartal. Jetzt sind es vier bis fünf pro Woche.“ Noch nie lebte ein Bewohner so lange im Höchstädter Seniorenheim. „Er ist eine echte Institution hier“, sagt Fischer-Niebler.
Friedrich Thum kam damals freiwillig her. Wegen einer psychischen Erkrankung wurde er zuvor stationär behandelt. Einen Pflegegrad hatte er bis zu dem Zeitpunkt noch nicht. „Heute ist eine Aufnahme bei uns nur noch mit Pflegegrad möglich“, erklärt Fischer-Niebler. Die hat Thum erst seit März dieses Jahres. Dank eines neues Pflegestärkungsgesetztes werden dauerhaft psychisch Kranke seit Anfang 2017 wieder mehr berücksichtigt. Denn körperlich ist der Rentner so fit wie kaum ein anderer in seinem Alter.
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