Eine Spieluhr löst Betroffenheit aus
Die Klezmer-Gruppe Mesinke erinnert an dramatische und heitere Zeiten der jüdischen Menschen in Europa.
Binswangen Mesinke ist einfach Mesinke. Die renommierte Klezmer-Gruppe, die sich engagiert dem Erhalt der Musik der einstigen Ostjuden widmet, gastierte aus Anlass der Dillinger Kulturtage in der Binswanger Synagoge. Dort fühlt sie sich in einem Ambiente besonders wohl, wie es für diese Klänge nicht besser geeignet sein könnte. Die sechs Musiker haben im Lauf von mehr als 20 Jahren nichts von ihrer beeindruckenden Leidenschaftlichkeit für dieses besondere Genre, die Klezmermusik, eingebüßt und sich lange schon eine Fangemeinde erobert. In der Stammbesetzung fehlte diesmal leider der erkrankte Akkordeonist Jürgen Groß. Für ihn sprang der begabte Musiker Ilya Shneyveys aus Lettland ein, der nur eine Stunde lang, wie man hörte, mit Mesinke hatte proben können. Der Deutsch sprechende junge Mann fügte sich so gut in die Gruppe, dass man hätte meinen können, er sei schon immer mit von der Partie.
Die sensible Sängerin und Percussionistin Erika Spielvogel erinnerte daran, dass es immer Kinder gewesen sind, die in dramatischen Situationen besonders gelitten hätten. So ging sie auf das Thema der vielen Familien ein, die als Flüchtlinge unterwegs sind. Sie erinnerte an die Deportation von unzählbaren Kindern, die in Vilnius einst als Opfer der Nazis ihren Vätern und Müttern entrissen wurden und später gewaltsam ihr Leben verloren. „Auf den Straßen blieben viele Spielzeuge zurück, und die Kinder waren weg.“ Die wunderbare Mesinke-Sängerin Nicole Hausmann ließ im Gedenken an diese grausamen Vorkommnisse leise eine Spieluhr erklingen, was beim Publikum unverkennbar Ergriffenheit auslöste.
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