Entspannen im Garten
Wer am Tag der offenen Gartentür Ruhe suchte, fand sie im Wertinger Ortsteil Rieblingen. Warum Kinder besonders viel Spaß hatten.
Seit 16 Jahren gehört der letzte Sonntag im Juni traditionell den Gartenfreunden. Es ist der Tag der offenen Gartentür. Im Landkreis Dillingen fand sich in diesem Jahr allerdings nur ein einziger Garten in Rieblingen – eine weitläufige Gartenanlage mit 80 Obstbäumen, einem Kräutergarten in der Senke sowie einer Kneippanlage. Manfred Herian, Kreisfachberater, war etwas unglücklich über die insgesamt geringe Teilnahme. Ursprünglich wollten neben dem Obst- und Gartenbauverein Prettelshofen-Rieblingen noch zwei Gartenbesitzer aus Zöschingen und Bachhagel ihr Tor zum Gartenglück für die Allgemeinheit öffnen. „Aber sie sind leider abgesprungen“, berichtet Herian von der Angst vor Menschenmassen, die den Garten in arge Mitleidenschaft ziehen könnten. „Wenn es regnet, ist der Rasen kaputt.“ Selbst eine persönliche Einladung an alle Obst- und Gartenbauvereine war fruchtlos: „Im Donau-Ries und im Allgäu machte heuer niemand mit“, so Herian. Ihm bliebe nur, die Werbetrommel zu rühren und mit den Vereinsleuten zu sprechen. „Man kann aber den Hund nicht zum Jagen tragen.“ Schöne, den Kriterien entsprechende Gärten, seien zudem rar geworden. Deshalb hätten die Veranstalter immer öfter ein Auge zugedrückt, was manche Besucher in der Vergangenheit mit einem „zu schade fürs Benzin“ quittierten.
In Rieblingen präsentierte sich am Sonntag ein riesiges Areal von 12000 Quadratmetern Größe. Firlefanz, Kitsch und Gartenplunder: Fehlanzeige. Wer Ruhe und Entspannung suchte, fand beides ausgiebig. Kinder belagerten das Schatten spendende Sandhäuschen oder buddelten lustvoll im „Kinder-Garten“. Wem beim Schnuppern an Kräutern und Blumen zu heiß wurde, der konnte das kühle Nass in der Kneippanlage genießen. Pauline Liebert aus Langenreichen radelte gestern nach Rieblingen. Nach Jahren des Garten-Marathons, bei denen sie von früh bis abends unterwegs gewesen war, suchte sie in diesem Jahr bewusst das Beschauliche. Zusammen mit ihrer Freundin Erna Schunn aus Biberbach gehörte sie um zehn Uhr morgens zu den ersten Besuchern. Anfangs hatten sich die Frauen mehr bunte Blumen erhofft. Doch nach zwei Stunden stellten sie fest: „Hier ist es super! Hier gibt es noch Natur pur.“ Was den Initiator der Anlage, Johann Berchtenbreiter, freuen musste. Das Areal, eine Ausgleichsfläche der Umgehungsstraße, erhielt der Obst- und Gartenbauverein vom Straßenbauamt zur Bewirtschaftung. „Wir legen vor vier Jahren zunächst den Kräutergarten an“, erzählt Berchtenbreiter. Mehr als hundert Kräuter, darunter so seltene wie Weinraute und Wermut, wachsen zwischen großen Steinen. Stolz ist er auf die 80 Obstbäume und auf alte Sorten wie den Bonapfel (Boner) oder die österreichische Schwarzbirne.
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