Gestrandet in Buttenwiesen
Die Odyssee einer syrischen Familie ist für´s Erste vorüber. Aber es geht noch weiter
Eine schmale Holzstiege führt hinauf in den ersten Stock des grauen Häuschens in der Donauwörther Straße. Seit drei Monaten ist das Obergeschoss das neue Zuhause einer syrischen Familie. Es ist eng hier, das Mobiliar zusammengewürfelt – eine Bleibe auf Zeit, wie es scheint. Ammar und seine Frau Eman sitzen auf gepolsterten Metallsesseln, gleich daneben das Doppelbett, ein bescheidener schmaler Schrank. Ammar holt Wasser und Gläser, den nackten Tisch ziert ein Rosensträußchen. Eman zeigt es und lächelt, deutet an, dass sie sich über Gäste freut. Im dunklen Flur sausen ihre zwei Söhnchen auf und ab, der fünfjährige Mouz und das drei Jahre alte Brüderchen Malaz sind aufgeweckte Buben. Der Blick des Größeren wird zwischen dem Spiel immer wieder ernst, fast unkindlich überlegt. Was hat er gesehen, was erlebt, der zarte Fünfjährige? Von Schwesterchen Kazal, knapp zwei Jahre alt, ist nichts zu sehen.
Ammar nimmt Platz neben einem Landsmann, der als Dolmetscher gekommen ist – der ständige Begleiter der Familie, der schon einen Deutschkurs in Dillingen absolviert hat. Er will seinen Namen nicht nennen, das sei zu gefährlich, deutet er in gebrochenem Deutsch an, dass er aus politischen Gründen geflüchtet ist und Repressalien fürchtet. Was ist mit Ammar und seiner Familie? Sie wirken vorsichtig gelöst, wohl erst einmal froh, wieder ein sicheres Dach über dem Kopf zu haben. Eman deutet auf ihren Bauch – sie ist schwanger, wenige Wochen vor der Geburt, das Baby aber noch viel zu klein, wie der Dolmetscher erklärt, der sie auch zum Arzt begleitet. Das Baby im Bauch hat die Odyssee der Familie wohl schon mitbekommen, die Schrecken und Ängste der jungen Mutter, die ungewisse Zukunft.
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