Häusler: „Dann bitte ich offiziell um eine Ausladung“
Im Vorfeld einer Podiumsdiskussion in Gremheim gibt es Ärger. Was das mit der AfD zu tun hat
Johann Häusler empfindet diese Einladung als reine Provokation. „Wenn er kommt, dann gehe ich. Dann bitte ich offiziell um eine Ausladung“, sagt der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler. Denn für ihn sei völlig ausgeschlossen, dass er mit Mitgliedern der AfD gemeinsame Auftritte oder gar Veranstaltungen absolviere. „Das kommt für mich nicht in Frage. Wenn er tatsächlich auftaucht, dann werde ich die Veranstaltung verlassen“, sagt Häusler mit Nachdruck. „Er“, das ist Rafael Hauptmann, der Direktkandidat für den Bundestag der Alternative für Deutschland. Hauptmann war, wie Johann Häusler auch, von der Bürgerinitiative „Rettet das Donauried“ zu einer Podiumsdiskussion am morgigen Mittwoch, 15. Februar, um 19.30 Uhr im Gasthaus Rose in Gremheim eingeladen. War. Denn in der Zwischenzeit wurde der AfD-Mann von Hubert Mayer und Michael Audibert, Sprecher der BI, wieder ausgeladen – gezwungenermaßen. Mayer: „Häusler hat an uns herantragen lassen, dass er nicht teilnimmt, wenn Hauptmann dabei ist. Wir waren dann vor der Entscheidung gestanden. Das war mir sehr unangenehm und ich habe mich auch dafür entschuldigt.“
Denn auf einem Flugblatt, das als Werbezweck für die Veranstaltung, bei der es um das Thema Flutpolder geht, in Gremheim und Umgebung verteilt wurde, steht Rafael Hauptmann als Teilnehmer auf dem Podium. Dieser Flyer ist auch der Jungen Union im Landkreis in die Hände gekommen – die Reaktion kam prompt in Form einer Pressemitteilung. Kreisvorsitzender Siegfried Nürnberg kritisiert die Einladung für Hauptmann „aufs Schärfste“, denn auf sozialen Netzwerken, in denen Hauptmann öffentlich aktiv sei, würde man erkennen, „welchen Geistes Kind er ist“. Für die Junge Union sei es umso verwunderlich, dass Kommunalpolitiker aus dem Landkreis und allen voran Landtagsabgeordneter Johann Häusler sich mit dem AfD-Mann auf das Podium setzen würden. Nürnberg: „Ich möchte in diesem Zusammenhang auch ausdrücklich klarstellen, dass wir als Junge Union Informationsveranstaltungen zur Flutpolderthematik grundsätzlich begrüßen. Dennoch wollen wir sowohl an Gegner als auch Befürworter appellieren, zukünftig stärker darauf zu achten, wen man sich hier als potenziellen Verbündeten ins Boot holt.“ Johann Häusler sagt dazu: „Wenn jemand Kritik übt, dann ist er nicht im Bilde. Denn ich werde unter keinen Umständen an Veranstaltungen mit der AfD teilnehmen.“
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