Leinwanddrama wird in Binswangen zum Hörerlebnis
Der Musikverein Binswangen interpretierte auf besondere Weise den Stummfilmklassiker „Metropolis“. r Christoph Günzel arrangierte die Filmmusik - mit überwältigendem Erfolg.
Die Tradition der Jahreskonzerte des Musikvereins Binswangen begründet sich jeweils in einer Zweiteiligkeit bei der Programmstruktur sowie in gebotener Vielfalt und interessantem Kontrast. Im Mittelpunkt des Konzertes 2018 stand die Filmmusik zu dem legendären Stummfilmklassiker „Metropolis“ aus den Jahren 1925/26. Der musikalische Leiter der „Binswanger Bläserphilharmoniker“, Christoph Günzel, verfasste auch diesmal das Arrangement, das ganz auf die Interpreten zugeschnitten war und diese wiederum auf technisch und gestalterisch sehr hohem Niveauanspruch agieren ließ. Die verbindenden Texte verfasste traditionsgemäß Anton Kapfer und führte die Besucher durch die Handlung des komplexen Leinwanddramas. Somit war der Hörer stets auf Augenhöhe des Geschehens und konnte den musikalischen Zauber genießen. Im Sinne bester Programmmusik entsprachen die Gesamtkonzeption der Partitur und die musikalische Ausgestaltung durch das Orchester den begleitenden Filmszenen.
Eine futuristische Großstadt mit einer Zweiklassengesellschaft
„Metropolis“ steht für den Titel eines monumentalen deutschen Stummfilms aus den 1920er Jahren. Schauplatz ist eine futuristische Großstadt mit einer ausgeprägten Zweiklassengesellschaft. Zehn Szenen aus diesem sensationellen Leinwandstreifen mit der dramatischen Filmmusik durften die Besucher in einer imposanten Leinwand-Musik-Kombination erleben: In der gigantischen Stadt Metropolis existieren zwei voneinander klar getrennte Gesellschaften: Eine Oberschicht lebt in absolutem Luxus. Die Arbeiterklasse, die an riesigen Maschinen für den Gewinn der Reichen schuftet, haust ebenso tief unterhalb der Stadt wie die anderen darüber. Über die Abläufe in der riesigen Fabrik herrscht der Besitzer Joh Frederssen. Freder, sein Sohn wird Zeuge eines schweren Unfalls, bei dem viele Arbeiter zu Schaden kommen. Er setzt sich im Zusammenspiel mit dem Sekretär seines Vaters, Josaphat, zum Ziel, die Verhältnisse grundlegend zu ändern. Als die Arbeiter schließlich den Aufstand wagen, indem sie die entscheidenden Maschinen außer Kraft setzen, vergessen sie ihre Kinder. Mit Unterstützung einer engelgleichen, mysteriösen Frauengestalt namens Maria gelingt es Freder, diese in Sicherheit zu bringen. Die zunächst aufgebrachte Masse der Arbeiter kann nur schwerlich überzeugt werden, in ihm den Retter bzw. „Mittler“ zu sehen, dem allein Maria die Lösung des Konfliktes zwischen Ober- und Unterschicht zutraut. Der einleitende und abschließende Sinnspruch des Films lautet: „Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein“. Mit höchster Konzentration, versierter Technik und großer Spielfreude zeichnete das Orchester die Klangbilder.
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