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Zahlreiche Veranstaltungen finden in der ehemaligen Synagoge Binswangen statt. Der Förderverein ist mit der Auslastung des Hausas zufrieden.

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Die Synagoge Binswangen ist ein Ort der Kultur. Der Förderverein bemüht sich erfolgreich um das Haus.

Jahresversammlung des Fördervereins
22.03.2012

Synagoge Binswangen ist mit Leben erfüllt

Von Margot Sylvia Ruf

Der Förderverein ist mit der Auslastung des einstigen jüdischen Gotteshauses zufrieden

Von Margot Sylvia Ruf

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„Das Haus lebt und wir können stolz darauf sein, im Landkreis eine solche Einrichtung zu haben“. So lautete das Resümee des Vorsitzenden Anton Kapfer bei der Mitgliederversammlung des Förderkreises Synagoge Binswangen. Im Schützenheim von Binswangen, einen Steinwurf weit vom einstigen jüdischen Gotteshaus entfernt, fand die Veranstaltung statt, bei der für die Jahre 2010 und 2011 Bilanz gezogen wurde. 120 Mitglieder zählt der Förderverein heute.

Nach wie vor sei die Synagoge ein gerne angenommenes „Kulturzentrum erster Güte“, das sich längst über die Grenzen des Landkreises Dillingen hinaus nicht zuletzt dank der engagierten Geschäftsführung von Hedwig Regensburger-Glatzmaier und vieler ehrenamtlicher Helfer ein Renommee genieße, über das man sich einfach nur freuen könne, bilanzierte Vorsitzender Kapfer im Beisein von Bürgermeister Anton Winkler (Binswangen) und Bürgermeister Willy Lehmeier (Wertingen). In den beiden vergangenen Jahren sei das historische Gebäude für 45 Konzerte, zahlreiche Vereins- und Schulmusikveranstaltungen, Ausstellungen und auch Trauungen genutzt worden. Hinzu seien 18 Tage der offenen Tür und 23 Führungen durch das Haus gekommen, stellte der Vorsitzende fest.

Der Dank Kapfers ging an alle, die sich ehrenamtlich einbringen. Seine Anerkennung galt besonders Hausmeister Adolf Mühlhauser für seinen Einsatz. Aus den Berichten der Schatzmeister, die von Hedwig Regensburger-Glatzmaier für zwei Jahre in Vertretung vorgetragen wurde, ging hervor, dass der Förderverein über eine gesunde finanzielle Basis verfügt, die auch Rücklagen beinhaltet.

Vorsitzender Kapfer informierte die Mitgliederversammlung über Planungsvorhaben für 2012. Das Netzwerk ehemaliger schwäbischer Synagogenstandorte, dem auch die Binswanger Einrichtung angehört, plant eine Wanderausstellung, die überall dort Station machen wird, wo einstige jüdische Gotteshäuser stehen, die der neu gegründeten Gemeinschaft angehören. Die Präsentation wird wissenschaftlich fundiert erarbeitet und möglicherweise noch im Herbst dieses Jahres fertig sein, stellte Kapfer fest. Auch die Gemeinde Binswangen wird sich finanziell bei dem Vorhaben engagieren.

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Der Förderverein Synagoge Binswangen beteiligt sich am 1. April an dem Buttenwiesener Vorhaben für eine Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Deportation von Binswanger und Buttenwiesener Juden.

Die Gedenkveranstaltung am 1. April wird um 20 Uhr am Buttenwiesener Rathausplatz beginnen und dann in einem gemeinsamen Fußmarsch zum früheren Bahnhofsgelände führen, wo einst der Weg der jüdischen Mitbürger in den gewaltsamen Tod begann. Für jeden Toten werden dann Kerzen entzündet und nach der Feier in Fenstern zum Gedenken weiter brennen. Vorsitzender Kapfer lud bei der Versammlung zur Teilnahme an dem Gedenken in Buttenwiesen ein und hofft, dass zahlreiche Mitbürger hier auch ein Fanal gegen Rechtsradikalismus setzen.

Am ersten Sonntag im September soll wieder der „Europäische Tag der jüdischen Kultur“ in Binswangen mit einer lokal ausgestalteten Feier begangen werden. Im Rahmen des besonderen Tages wird der Lauinger Künstler J. Paul Menz eine Ausstellung in der Synagoge präsentieren, die unter dem Titel „Stein auf Stein“ stattfinden soll.

Um die Konzerte in der Synagoge noch besser auszulasten, stellt das Wertinger Unternehmerehepaar Hermann und Charlotte Buhl, das bei der Versammlung anwesend war in Aussicht, von der jüngst gegründeten persönlichen Stiftung Kartenkontingente für Schüler zu finanzieren, falls dafür an den Wertinger Schulen Interesse bestehe. Vorsitzender Kapfer würde dies sehr begrüßen, wie er abschließend feststellte.

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