Titel ist Verpflichtung und Mahnung zugleich
Sie setzen damit Zeichen gegen Ausgrenzung und Intoleranz
Die Montessori-Schule Wertingen erhielt den Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. Das schwarz-weiße Schild wird in den nächsten Tagen an das Schulhaus montiert und soll signalisieren: Hier wird keine Ausgrenzung und Intoleranz geduldet. Barbara Lochbihler, die Europa-Abgeordnete und ehemalige Vorsitzende von Amnesty International, übernahm die Patenschaft. Der Titel ist weder mit einem Preis noch mit einer Auszeichnung verbunden, sondern eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und Zukunft. Eine Schule, die den Titel trägt, ist Teil eines bundesweiten Netzwerkes, das sagt: „Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule und unser Umfeld.“ Den Titel erhält, wenn mindestens 70 Prozent aller in der Schule Tätigen sich mit ihrer Unterschrift verpflichten, gegen jede Form von Diskriminierung aktiv einzusetzen und gegebenenfalls einzugreifen. Zu dem Thema sollen außerdem regelmäßig Projekttage durchgeführt werden. An Barbara Lochbihler richteten die Schüler viele Fragen rund um die Flüchtlingsproblematik. Seit 2009 kümmert sich die Europaabgeordnete, wie sie selbst erzählte, um die europäischen Außengrenzen: „Die Situation dort ist katastrophal.“ Die Politik habe es seit dem Zerfall von Libyen 2011 versäumt, menschliche Brücken zu bauen. So kommen Flüchtlinge ohne Visum nach Europa, bezahlten mit ihrem ersparten Geld Schlepperbanden, die sie auf überfüllten Booten nach Europa bringen. „Den Schleppern muss endlich das Handwerk gelegt werden“, machte Lochbihler deutlich. Ein legaler Weg müsse geschaffen werden, denn Syrer bekämen ohnehin eine Asylanerkennung und eine Aufenthaltsgenehmigung. In Marokko könne man beispielsweise die dortige Regierung finanziell unterstützen, damit sie Menschen, die über die Sahara fliehen, aufnehmen kann. Die meisten Flüchtlinge sind den Kriegen geschuldet“, erklärt Lochbihler die steigenden Flüchtlingszahlen. „Niemand flieht freiwillig“, sagte Lochbihler. Denselben Satz hatten die Schüler zuvor schon auf einem Banner über die Bühne gespannt. Die Europaabgeordnete plädierte unter anderem dafür, genauer auf die Fluchtgründe zu schauen. „Wir dürfen niemanden ins Flüchtlingssystem zwingen.“ Die Kommunen sollten mehr Geld erhalten für die Bereitstellung von Wohnungen für Asylsuchende. Lochbihler ging auch auf Fragen zur Datenvorratsspeicherung, Militarisierung zur Terrorabwehr, zu Asylverfahren und zu populistischen Politikern ein. Die Frage, warum Jugendliche sich radikalen Dschihadisten anschließen, wurde am Beispiel eines 17-jährigen Kempteners erörtert.
Die Initiative der Wertinger Montessori-Schüler sei eine beispielhafte Sache: „Ich denke, wir müssen solche Initiativen stärker unterstützen, zum Beispiel über den Flüchtlingsfonds.
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