Wenn der Milchpreis nicht mehr zum Leben reicht
Seitdem jeder Erzeuger so viel liefern darf, wie er will, sinken die Erträge der Bauern. Wie nach Ansicht des BDM das Marktgleichgewicht wiederhergestellt werden soll.
Wolfgang Schäble hält die Milch-Post in der Hand, das monatliche Infoblatt der Molkerei, das mit der Milchabrechnung kommt. Im Februar 2014 liegt der Netto-Preis pro Liter bei 41,11 Cent. Nun, zwei Jahre später, nur noch bei 29,17 Cent. „Seit die Milchquote im März 2015 aufgehoben wurde, kann jeder produzieren, so viel er möchte“, erläutert der 54-jährige Landwirt, der auf dem Greggenhof bei Buttenwiesen zu Hause ist. Mit seiner Frau lebt und arbeitet er dort, die drei Töchter sind bereits aus dem Haus. Tochter Anja hilft auf geringfügiger Basis mit.
Aufgrund des Preisverfalls fehlen den Milcherzeugern im Landkreis Dillingen 2015 elf Millionen Euro, führt Josef Bissinger die Ausführungen weiter. Im Donau-Ries und in Dillingen ist er BDM-Kreisvorsitzender des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM). Der Mertinger rechnet den Wertschöpfungsverlust um: Dem einzelnen Milcherzeuger fehlen 30 Euro pro Tag. Das merkt auch Christian Foag. Mit seiner Frau, den zwei Kindern und den Eltern lebt der 42-Jährige auf seinem Hof in Neuweiler, das ebenfalls zu Buttenwiesen gehört. Er hat vor sechs Jahren einen neuen Stall für 75 Milchkühe und die Nachzucht gebaut. Ein Jahr später als Wolfgang Schäble. „Im Anbindestall hätten wir einiges richten müssen, da stand die Überlegung an, macht man weiter oder hört man auf“, denkt der Milchviehhalter zurück. Jahrzehntelang laufende Kredite müssen abbezahlt werden. Der Milchpreisverfall hat seinen Finanzplan aber ordentlich durcheinandergebracht. Bis 2014 gab es kleinere Schwankungen, doch der anhaltende Preisverfall ohne Aussicht auf Besserung tut weh. An Investitionen ist nicht zu denken, sagt Foag. Ob er doch irgendwann außer Haus zum Arbeiten muss, um die ständig steigenden laufenden Kosten zu decken?
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