Wenn sich ein Schelm aufs Reinheitsgebot beruft
Die Region zeichnete sich durch eine große Brauvielfalt aus, doch dann wurde ein anderes Lebensmittel wichtiger
Von wegen Feierstimmung: Rund eine Woche vor dem 23. April, dem großen Jubiläumstag des Reinheitsgebots, gingen Bayerns Brauhandwerker erst mal auf die Straße. Der Hintergrund: Die Mitarbeiter der großen bayerischen Bierhersteller forderten in München eine sechsprozentige Lohnerhöhung. Die sechs – ein Klacks angesichts der 500 Jahre, die das älteste Lebensmittelgesetz der Welt hinter sich gebracht hat. Solche Demonstrationen sucht man in unserer Region vergebens, wie übrigens - bis auf eine Ausnahme - auch Brauereien.
Das war mal anders. Im 18. wie im 19. Jahrhundert entstanden hierzulande viele Dutzende Braueinrichtungen: „Fast in jedem Ort, in dem ein Wirtshaus war, gab es auch eine Stelle, wo Bier gemacht wurde“, weiß der langjährige Museumsreferent der Stadt Wertingen, Alfred Sigg. Dazu habe es einen Eiskeller und meist einen Eisweiher gegeben. Stadtarchivar Johannes Mordstein kennt die Gründe dafür: „Weil das Bier schwer zu transportieren und leicht verderblich war, blieb es vor Ort, des Eis wurde herausgeschnitten und zusammen mit dem Getränk in die unterirdischen Lagerstätten gebracht.“ Andere Zeiten, andere Zustände: Weder gab es damals Kühlschränke, noch durfte ohne die erforderliche Braugerechtigkeit, dem von den jeweiligen Herrschaften erteilten Recht zu produzieren, ans feuchte Werk gegangen werden.
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