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Tarifrunde
11.10.2017

28-Stunden-Woche: IG Metall plant Arbeitszeit-Revolution

Wenn es nach der IG Metall als größter und einflussreichster deutscher Gewerkschaft geht, sollen Mitarbeiter selbst entscheiden können, ob sie befristet weniger arbeiten wollen.
Foto: Fotolia, dpa (Archivbild)

Neben sechs Prozent mehr Lohn fordert die Gewerkschaft, dass Beschäftigte selbst durchsetzen können, ob sie bis zu zwei Jahre weniger arbeiten wollen. Die Arbeitgeber sind empört.

Vor 33 Jahren erkämpfte die IG Metall in einer der härtesten Tarifauseinandersetzungen der deutschen Geschichte nach sieben Wochen Streik und Aussperrung von Beschäftigten den Einstieg in eine deutliche Reduzierung der Arbeitszeit. Das Dogma der Arbeitgeber „Keine Minute unter 40 Stunden“ fiel. So ging die Arbeitszeit nach einem Kompromiss auf 38,5 Stunden im betrieblichen Schnitt zurück. Dann dauerte es bis 1995: Die Gewerkschaft hatte ihr Ziel erreicht, wurde doch die 35-Stunden-Woche in der wichtigsten deutschen Industriebranche (Fahrzeug- und Maschinenbau) eingeführt. Vor 33 Jahren lautete das plakative Versprechen der IG Metall noch: „Mehr Zeit zum Leben, Lieben, Lachen.“

IG Metall packt erneut konfliktträchtiges Thema "Arbeitszeit" an

Heute packt die mächtigste deutsche Gewerkschaft wieder das konfliktträchtige Thema „Arbeitszeit“ an. Mit dem Motto „Mein Leben, meine Zeit“ will die IG Metall in der jetzt anlaufenden Tarifrunde 2017/18 neben sechs Prozent mehr Lohn für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten eine Arbeitszeit-Revolution durchsetzen. Den Hintergrund des Vorhabens erläuterte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann am Dienstag so: Die IG Metall wolle Arbeitszeiten erkämpfen, die zum Leben passten. Während sich bisher Beschäftigte an den Wünschen der Betriebe und Kunden orientieren müssten, sollten künftig die Wünsche der Angestellten Platz finden.

Nach dem Willen der Gewerkschaft hätten demnach alle Mitarbeiter den Anspruch, ihre wöchentliche Arbeitszeit für die Dauer von zwei Jahren auf bis zu 28 Stunden zu verkürzen. Wer das Angebot wahrnimmt, müsste das nicht weiter begründen. Nach der Phase der befristeten Teilzeit haben Beschäftigte das Recht, wieder auf eine Vollzeitstelle zurückzukehren.

Weniger zu arbeiten, dürfte vor allem für besser verdienende Beschäftigte, also langjährige Facharbeiter oder Ingenieure, interessant sein. Denn dank Rücklagen können sie es sich eher leisten, kürzerzutreten und weniger zu verdienen. Damit will sich Hofmann nicht begnügen. Er setzt alles daran, die befristete Teilzeit auch jenen zu ermöglichen, für die „heute am Monatsende das Geld schon knapp wird“.

Mehrere Modelle zur Ermöglichung einer befristeten Teilzeit

Demnach würden Beschäftigte, die Kinder unter 14 Jahren im Haushalt betreuen oder einen Angehörigen pflegen, einen Entgelt-Zuschuss von 200 Euro im Monatbekommen.

Auch Frauen und Männer, die Schichtarbeit oder eine andere belastende Tätigkeit ausüben, sollen einen Zuschlag erhalten. Wenn sie ihre jährliche Arbeitszeit um fünf Tage – also fünf Schichten – verkürzen, stünde ihnen eine Zahlung von 750 Euro im Jahr zu. Schichtarbeitern wäre es auch erlaubt, länger als 24 Monate die Arbeitszeit runterzuschrauben.

Wer ohne all diese besonderen Gründe wie Pflege oder Kinderbetreuung weniger arbeiten will, also etwa eine Weltreise antritt, geht jedochohne Zuschussaus.

Nach den Vorstellungen der IG Metall soll dieser finanzielle Ausgleich für die Teilzeit vom Arbeitgeber bezahlt werden.

Unternehmensvertreter reagierten am Dienstag entsprechend empört auf die Forderungen der Gewerkschaft. Für die bayerischen Metall-Arbeitgeber sagte deren Verbandshauptgeschäftsführer Bertram Brossardt am Dienstag unserer Redaktion: „Die Lohnforderung der IG Metall ist unverhältnismäßig hoch und die angestrebten Veränderungen der Arbeitszeit wirken realitätsfremd.“ Das Paket der Gewerkschaft stelle für ihn eine Mine dar: „Ich hoffe, dass wir da nicht drauftreten.“

Warnstreiks sind ab 2018 zu erwarten

Zum Vergleich: In der Tarifrunde 2016 hatte die IG Metall nicht sechs, sondern fünf Prozent mehr Lohn gefordert. Letztlich stiegen die Gehälter zunächst um 2,8 Prozent und dann um 2,0 Prozent. Am Anfang gab es noch eine Einmalzahlung von 150 Euro für einen Monat. Dieser Tarifvertrag läuft noch bis 31. Dezember 2017. Dann endet die Friedenspflicht. Warnstreiks sind also ab dem neuen Jahr möglich und angesichts des Arbeitszeit-Themas wahrscheinlich. Zunächst aber wird im November und wahrscheinlich auch im Dezember verhandelt.

Dann könnte nach Informationen unserer Redaktion 2018 durchaus das Kampfmittel der IG Metall, nämlich 24 Stunden dauernde Warnstreiks, zum Einsatz kommen. Es ist denkbar, dass die Gewerkschaft mit solchen für Firmen unangenehmen Arbeitsniederlegungen versucht, Druck auf die Gegenseite auszuüben. Ewig kann die Tarifauseinandersetzung nicht dauern. Ab März 2018 stehen Betriebsratswahlen an. Da wollen die IG-Metall-Verantwortlichen Ruhe in den Betrieben haben. Zunächst riecht es jedoch nach Konflikt. Für die Arbeitgeberseite warnte Gesamtmetall-Chef Rainer Dulger: „Ein Anspruch auf Arbeitszeitverkürzung würde den Fachkräftemangel weiter verschärfen. Weil qualifiziertes Personal fehlt, bleiben schon jetzt Aufträge liegen.“

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