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Flugzeugbauer
08.10.2017

Airbus-Chef Tom Enders steht unter Druck

Airbus-Chef Tom Enders.
Foto: Sven Hoppe, dpa

Dem Luftfahrtriesen drohen hohe Strafen. Es geht um mögliche Schmiergeldzahlungen. Unternehmenslenker Enders kooperiert mit den Behörden und hat einen prominenten Berater.

Tom Enders muss das Gegenteil eines ängstlichen Menschen sein. Würde der Airbus-Chef und Major der Reserve sonst mit dem Fallschirm abspringen und selbst einen Hubschrauber steuern? Oder hätte sich der aus dem Westerwald stammende Sohn eine Schäfers sonst im französisch-deutschen Airbus-Konzern durchgesetzt? Letzteres ist umso erstaunlicher, weil die Franzosen lange den Ton in dem Unternehmen angegeben haben. So gilt der 58-jährige Enders als durchsetzungsstark und stressresistent, Gaben, die in den vergangenen Jahren auf die Probe gestellt wurden. Denn der europäische Luft-, Verteidigungs- und Raumfahrtkonzern sieht sich Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. Dabei geht es nicht nur um Berichte, Airbus-Leute hätten mit Zahlungen erreicht, dass Österreich endlich 18 Eurofighter-Kampfflugzeuge kauft. Der Fall macht ja seit Jahren Furore.

Wenn aber Recherchen des Spiegels zutreffen, gab es bei Airbus ähnlich wie früher bei Siemens ein System schwarzer Kassen, um finanziell nachzuhelfen, etwa bei Aufträgen in Kasachstan, China, Tunesien, Mauritius oder Sri Lanka. Dabei soll es vornehmlich um verkaufsfördernde Maßnahmen für zivile Airbus-Flugzeuge gegangen sein. So wurde schon die Frage erhoben: „Wird aus Airbus ein Siemens 2?“

Bei dem Münchner Elektrokonzern kamen schließlich rund 1,3 Milliarden Euro an dubiosen Zahlungen ans Tageslicht. Siemens-Top-Mann Heinrich von Pierer musste gehen. Droht Enders ähnliches Ungemach? Der Fall ist mit den Vorwürfen gegen Siemens so nicht zu vergleichen. Denn der Airbus-Boss steht selbst seit Jahren an der Spitze der Aufklärung gegen dunkle Finanz-Machenschaften im Konzern. Er kooperiert mit den Behörden. In London hat sich Airbus sogar selbst angezeigt. Dabei brachte Enders die Compliance-Regeln, also Bestimmungen, wie ein Unternehmen in Übereinstimmung mit den Gesetzen zu führen ist, auf den neuesten Stand. Ein Airbus-Insider sagt unserer Zeitung: „Er zieht hier moralische Mauern hoch.“ Enders hat auch den international geschätzten John Harrison zum Chef-Syndikus und obersten Ethik-Beauftragten des Konzerns gemacht.

Airbus berief zudem den früheren deutschen Finanzminister Theo Waigel in ein dreiköpfiges Gremium, das nun überprüft, ob die neuen Compliance-Regeln auch eingehalten werden. Der erfahrene deutsche Politiker und Jurist war schon bei Siemens als eine Art moralischer Oberaufseher („Monitor“) tätig und hat dazu beigetragen, dass die Korruptionsaffäre überwunden wurde.

Was Theo Waigel für Airbus tut

Waigel sagt zu seiner Aufgabe bei Airbus am Sonntag gegenüber unserer Zeitung: „Die Bitte, für das Unternehmen zu arbeiten, konnte ich nicht ablehnen.“ Denn Airbus sei eine tolle Firma, eben das Idealbild für europäische Zusammenarbeit. Als Deutscher und Europäer fühle er sich verpflichtet, Airbus zu helfen. Waigel meint auch: „Man muss alles daransetzen, dass das Projekt weitergeht.“ Zu Vorfällen in der Vergangenheit bei Airbus äußert sich der Jurist nicht.

Der 78-jährige Waigel ist nun für Airbus viel unterwegs. So führt ihn seine Aufgabe immer wieder nach Frankreich und London. Scherzhaft merkt er an: „Eigentlich dachte ich, dass meine weiteste Reise in meinem Alter von Oberrohr nach Seeg innerhalb Bayerns verläuft.“

Airbus-Chef Enders jedenfalls schart Experten um sich, um den Konzern nicht nur wirtschaftlich, sondern auch moralisch voranzubringen. Dabei liefert er sich nach Einschätzung der Spiegel-Rechercheure „einen Wettlauf mit der Zeit“. Denn die Journalisten werfen die Frage auf, ob der deutsche Manager nicht einst zumindest Mitwisser von Korruptionszahlungen gewesen sei. Damit könnte Enders als Chefaufklärer selbst wie früher führende Siemens-Manager irgendwann zum Rücktritt gezwungen sein.

Airbus: Konflikt mit Kollegen in Frankreich

Dass Enders bei Airbus „die Scheiße“, wie er gesagt haben soll, aufräumt und von einer „todernsten Lage“ spricht, kommt in Frankreich zum Teil nicht so gut an. Nach Informationen unserer Zeitung wird hier versucht, den deutschen Konzern-Chef zu diskreditieren. Das verwundert nicht, hat Enders doch in Paris die Vertriebstruppe des Konzerns kaltgestellt, zu der immer wieder die Spur in der Affäre führt. Die „SMO“ genannte und überwiegend von Franzosen geführte Mannschaft taucht im Spiegel alsKeimzelle der Korruption bei Airbus auf. Enders soll hier vom „Bullshit Castle“ gesprochen haben. Ein wohl vom einstigen Daimler-Chef Jürgen Schrempp entlehnter Begriff. Der hatte nämlich die frühere Konzernzentrale des Auto-Riesen ebenso geschmäht, also – frei übersetzt – Burg des Blödsinns genannt.

Der Airbus-Chef hat auf alle Fälle einen harten Weg vor sich. In seinem Brief an die Mitarbeiter vom 6. Oktober, der unserer Zeitung vorliegt, schließt er „schwerwiegende Konsequenzen einschließlich erheblicher Strafen“ nicht aus. Es wird bereits über eine Milliardenbuße spekuliert. Auch die Staatsanwaltschaft München ermittelt. Eine Sprecherin der Behörde ließ durchblicken, dass es vorrangig um den Vorwurf der Untreue gehe und sich das Verfahren gegen 16 Beschuldigte richte. Airbus-Chef Enders sei jedoch nicht darunter.

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