Alibaba-Gründer Jack Ma peilt größten Börsengang aller Zeiten an
Alibaba hat den Sprung an die Börse gewagt: Der Onlinehändler aus China will den größten Börsengang der Geschichte erreichen - auch dank eines hohen Aktienpreises.
Der chinesische Onlinehändler Alibaba hat für den Börsengang in New York am Freitag einen Aktienpreis von 68 Dollar (52,8 Euro) angegeben. Dies ging aus Unterlagen hervor, die der Konzern am Donnerstag bei den US-Behörden einreichte. Der Preis liegt damit am oberen Ende des Preisspektrums von 66 bis 68 Dollar. Das Unternehmen peilt damit Einnahmen von 25,02 Milliarden Dollar an, womit es der größte Börsengang der Geschichte wäre. Den bisherigen Rekord hielt die chinesische AgBank mit 22,1 Milliarden Dollar im Jahr 2010.
Alibaba könnte wertvoller als Amazon werden
Es wird erwartet, dass der Alibaba-Gründer Jack Ma am Freitag die Eröffnungsglocke der Wall Street betätigt. Sollte der 1999 vom einstigen Englischlehrer Ma gegründete Konzern bei dem Börsengang sein Ziel erreichen, hätte das Unternehmen einen Marktwert von insgesamt 168 Milliarden Dollar. Damit wäre es größer als der US-Rivale Amazon. Der Börsengang erlaubt es Investoren, einen Teil des riesigen chinesischen Markts zu erlangen, zugleich ermöglicht er Alibaba die weitere Expansion.
Mit Sondersendungen im Fernsehen und Sonderausgaben von Zeitungen sind Millionen Chinesen auf den erwarteten Börsengang des Onlinegiganten Alibaba eingestimmt worden. Stunden vor dem erwarteten Aktiendebüt verfolgten knapp 23 Millionen Nutzer Diskussionen um Chancen und Risiken von Alibaba auf Chinas größtem Mikroblog "Sina Weibo". Gleichzeitig gab es jedoch auch Kritik. Wegen der strengen Kapitalverkehrskontrollen ist es den meisten Chinesen nicht möglich, Aktien im Ausland zu kaufen. Ein Nutzer kritisierte online: "Das ist doch paradox: Eine chinesische Firma geht an die Börse, und Chinesen können nicht mitbieten."
Jack Ma verfügt mit Alibaba über 500 Millionen Kunden
Alibaba wird oft als die chinesische Version von Amazon und Ebay beschrieben, weil es Funktionen beider Anbieter vereint. Er betreibt unter anderem die beliebteste chinesische Plattform für Onlinehandel, Taobao. Die Plattform hat 500 Millionen Nutzer und Schätzungen zufolge einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent bei Verkäufen von privat an privat. Zwischen April und Juni erwirtschaftete Alibaba unterm Strich knapp zwei Milliarden Dollar und verdreifachte damit seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. (AZ/dpa/afp)
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