Apple-Chef Tim Cook nimmt sich Zeit für Seele in Gersthofen
Am Montag besichtigte Tim Cook die Hallen des Gersthofer Fassadenspezialisten. Der Apple-Chef suchte das Gespräch mit den Mitarbeitern von Seele.
Wenn der Chef des wertvollsten Unternehmens der Welt den Gersthofer Fassadenspezialisten Seele besucht, ist das ein besonderer Tag. Auf Wunsch von Apple sollte es kein Pressetermin sein, als Konzernchef Tim Cook am Montag die Fertigungshallen besichtigt hat. Denn bei dieser Visite handelte es sich nicht um einen öffentlichen Termin, sondern eher um einen entspannten Rundgang, bei dem Cook sich ansehen wollte, wie in Gersthofen gearbeitet wird.
„Tim Cook war sehr interessiert an den Fertigungsprozessen und während des Rundgangs hat er sich immer wieder mit den Mitarbeitern unterhalten“, sagte Seele-Marketing-Leiterin Christine Schauer über den Besuch. Er sei unkompliziert gewesen, habe Mitarbeitern die Hand geschüttelt und mit allen zusammen für ein Gruppenfoto vor der Kamera gestanden. Cook hat die lange Reise auf sich genommen, um den Mitarbeitern mitzuteilen, dass sie „die Besten der Welt“ seien.
Er nahm außerdem die Glasscheibe in Augenschein, die bald als letzte von Gersthofen aus die weite Reise ins kalifornische Cupertino antreten wird. Dort entsteht derzeit der Campus 2, Apples neue Firmenzentrale. Die Glasfassade des futuristischen Baus stammt aus Schwaben. „Die letzte Fassadenscheibe ist ein Meilenstein in der Zusammenarbeit mit Apple, mit seinem Besuch hat Tim Cook die großartige Leistung honoriert“, sagt die Marketing-Leiterin.
Staunend habe der Apple-Chef die Produkte in der Fertigungshalle betrachtet. Es sei sein Wunsch gewesen, dabei einigermaßen ungestört zu sein und das Sicherheitspersonal auf ein Minimum zu reduzieren. Welches Prinzip dahintersteckt, erklärt die Apple-Pressestelle: Man lege weniger Wert auf bestimmte Personen, vielmehr stünden die Produkte im Vordergrund.
Das Produkt, mit dem Seele den Konzernchef überzeugen konnte, ist eine 3,20 Meter hohe und 14 Meter breite Glasscheibe. Cook selbst twitterte am Montag: „Das ist die letzte von 2400 riesigen Platten für den Apple Campus 2. Danke an die innovativen Glashersteller von Seele in Augsburg!“ Im Ort hatte er sich zwar geirrt, doch bei Seele in Gersthofen unweit von Augsburg wusste man den Gruß zu schätzen.
Schon vor dem Besuch, den Apple Wochen zuvor angekündigt hatte, bereitete sich das Gersthofer Unternehmen darauf vor und putzte sich raus. Seele war auch schon an anderen Projekten wie am Apple-Store in der 5th Avenue in New York beteiligt. Dennoch war dieser Rundgang der erste direkte Kontakt zum Konzernchef.
Vierzehn Jahre dauert die Zusammenarbeit zwischen dem schwäbischen Mittelständler und dem wertvollsten Unternehmen der Welt nun schon. So wie es aussieht, wird sie noch kein Ende nehmen. Für die Glasfassade des Apple-Zentrums hat das Unternehmen zwar das letzte Teil hergestellt, aber nun sollen die Gersthofer Weiteres mitgestalten.
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