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100 Jahre Freistaat
26.07.2018

Audi, BMW und Co.: Wie Bayern zum Autoland wurde

BMW im Jahr 1929: Der Urahn aller BMW-Fahrzeuge, der Dixi 3/15, besaß einen Vierzylinder und 15 PS.
Foto: BMW/dpa

Heute kennt jeder Weltkonzerne wie Audi und BMW. Bayern gilt deshalb als ein Zentrum für den Automobilbau. Doch das war nicht immer so. Ein Rückblick.

Beim sommerlichen Empfang des Kraftfahrzeug-Gewerbes in Bayern war dieses Jahr Ministerpräsident Markus Söder per Videobotschaft zugeschaltet. Und der betonte, um dem Gewerbe gerade angesichts der aktuell schwierigen Debatte um Dieselmotoren den Rücken zu stärken: „Bayern ist Autoland.“ Und mit wohl kaum einer Aussage hat der CSU-Politiker so recht wie mit dieser.

Das liegt nicht nur daran, dass heute die beiden Weltmarken Audi und BMW hier ihre Stammsitze haben, sondern mindestens genauso an der Zulieferindustrie. Und am Kfz-Gewerbe: In 7500 Betrieben beschäftigt allein diese Branche eigenen Angaben zufolge 140.000 Mitarbeiter – mehr als Volkswagen und Daimler Benz zusammen. Irgendwie kann man es sich gar nicht mehr vorstellen, dass dies einmal anders gewesen sein soll.

War es aber. Um die Entwicklung zu verstehen, muss man weit zurückblenden: Genau genommen begann die Industrialisierung Bayerns schon früher als 1918 – nämlich schon mit der Einbindung des Landes in das Kaiserreich. Das bedeutete für die hiesige Wirtschaft freie und größere Märkte. Der Erste Weltkrieg sorgte für einen weiteren Industrialisierungsschub, bevor die Wirtschaft zusammenbrach. Damals expandierte beispielsweise MAN durch den Bau von U-Boot-Dieseln, Lastkraftwagen oder Eisenbahnwaggons. Im Zuge der Rüstungsproduktion entstanden auch ganz neue Industrieunternehmen wie Zündapp oder die Bayerischen Motorenwerke in München, heute besser bekannt als BMW. Letztere bauten ab 1916 zunächst Flugmotoren. 1918 firmierte das Unternehmen zur BMW Aktiengesellschaft um, ohne dass bis dahin ein einziges Auto gebaut worden wäre.

Der Flugzeugpropeller findet sich noch heute im BMW-Logo

Spätestens an dieser Stelle werden Autofreunde aufhorchen. Denn es war zu dieser Zeit keineswegs absehbar, dass das Unternehmen als international agierender Kfz-Konzern einmal 30 Produktions- und Montagestätten in 14 Ländern sowie ein globales Vertriebsnetzwerk mit Vertretungen in über 140 Ländern betreiben sollte. In München wurden damals Flugmotoren hergestellt, von denen immer noch der Propeller im BMW-Logo zeugt. Von Audi war zu dieser Zeit im Freistaat weit und breit noch gar nichts zu sehen. Die Auto Union als Vorläufer von Audi baute zwar schon Automobile, allerdings im sächsischen Zwickau.

Ebenfalls nicht in München, sondern in Thüringen schraubte man bei BMW die ersten Fahrzeuge zusammen. 1928 hatten die Bayern die Fahrzeugfabrik Eisenach A.G. übernommen, den Hersteller des Kleinwagens Dixi. So wurde BMW zum Automobilhersteller. Vier Jahre später folgte der erste „echte“ BMW mit der Bezeichnung „AM“, was für „Automobilkonstruktion München Nr. 1“ steht. Infolge des ab 1933 wieder stark erweiterten Flugmotorenbaus rückten die Auto- und auch die Motorradsparte bei BMW bis nach dem Krieg erst einmal wieder in den Hintergrund.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg fing BMW wieder klein an, wäre finanziell aber wegen einer zu dünnen Kapitaldecke fast gegen die Wand gefahren. 1959, nach verlustreichen Jahren, stand das Unternehmen vor der Übernahme durch den schärfsten Konkurrenten Daimler-Benz. In der BMW-Historie kann man nachlesen, dass der Großindustrielle Herbert Quandt das mit einem beherzten Investment verhinderte, das seinen Enkeln übrigens nach wie vor jährlich einen Multimillionengewinn abwirft.

Autofahren im Jahr 1962: Der BMW 1500.
Foto: BMW/dpa

Die fast vergessene Episode erscheint jetzt umso erstaunlicher, als BMW zusammen mit Mercedes und Audi heute die Spitze der deutschen Hersteller von Edelkarossen bildet – ein Inbegriff weltweit für deutsche Ingenieurskunst und ein nationaler Industriemythos. Die BMW Group gehört mit fast 100 Milliarden Euro Umsatz und rund 125.000 Beschäftigten zu den größten Unternehmen Deutschlands und zählte mit einer Jahresproduktion von über 2,4 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2017 zu den 15 größten Autoherstellern der Welt.

Die Anfänge von Audi liegen in Zwickau

Nicht ganz so groß ist die zum Volkswagen-Konzern gehörende Audi AG in Ingolstadt. Immerhin sind hier mittlerweile aber auch knapp 90.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr über 60 Milliarden Euro. Fast 1,8 Millionen Fahrzeuge rollten vom Band. Und wie bei der Gründung von BMW der Erste Weltkrieg eine Rolle spielte, wäre Audi ohne den Zweiten Weltkrieg nicht in Ingolstadt, sondern in Zwickau.

Die Stadt aber lag in der sowjetisch besetzten Zone. So wurde die Auto Union GmbH 1949 an der Donau wieder gegründet. Übrigens spielte auch hier Daimler-Benz mit. Die Schwaben übernahmen 1958 eine Mehrheit an der Auto Union. Erst in den 60er und 70er Jahren erwarb Volkswagen schrittweise Aktienpakete von den Stuttgartern. Heute ist Audi zu über 90 Prozent VW-Tochter.

Aus der Auto Union ging der Hersteller Audi hervor.
Foto: BMW/dpa

Rund um die Standorte der Autokonzerne siedelten sich im Laufe der Jahrzehnte hunderte Zulieferbetriebe an, die zehntausende Arbeitsplätze ins früher agrarisch geprägte Bayern brachten. Gerade um die Zentren des Autobaus wie München, Ingolstadt oder Dingolfing entwickelte sich sowohl in den Städten als in der Bevölkerung ein beachtlicher Wohlstand – bis heute.

Rudolf Diesel entwickelte seinen Motor maßgeblich in Augsburg

Dazu trug auch einer bei, der bei dieser Geschichte über das Autoland Bayern bisher nur indirekt genannt worden ist: Rudolf Diesel. Ihm war es schon in den Jahren nach 1893 im Labor der Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg (jetzt MAN) erstmals gelungen, das Prinzip der Selbstzündung bei einem Motor anzuwenden. Inzwischen ist der Diesel-Motor, der nicht nur bei Lastkraftwagen, sondern auch bei Pkw im Laufe des vergangenen Jahrhunderts immer beliebter wurde, wegen der giftigen Stickoxid-Abgase seit dem VW-Skandal wieder stärker verpönt. Trotzdem gilt er unter Autoexperten für die nächsten Jahre als unverzichtbare Technik.

Im vergangenen Jahrhundert jedenfalls avancierte das Automobil weltweit zum beliebtesten Fortbewegungsmittel. Gerade in Bayern spielte es fast durchweg eine positive Rolle. Mit ihm gelang es in dem Flächenland die ländlichen Gegenden wirtschaftlich zu erschließen. Und während in den Metropolen Deutschlands das Auto für Hipster bereits als Ding der Vergangenheit gilt, frönt auf Dörfern und in Kleinstädten die Jugend noch dem Kult um die individuelle Mobilität. Fest steht aber: Das Auto, wie wir es in diesen Tagen kennen, ist ein Auslaufmodell. Künftig wird mit Strom gefahren. Der Mensch als Fahrer wird langfristig von künstlicher Intelligenz ersetzt, sagen viele Fachleute.

Spar-Mobil als Einstieg in den Automobilbau - die Bayerischen Motoren Werke, kurz BMW, hatten sich einen Namen als Hersteller von Flugzeugmotoren gemacht.
Foto: BMW/dpa

Ob Bayern auch in den nächsten Jahrzehnten Autoland bleibt, hängt nach Meinung von Mobilitätsexperten wie Johann Schwenk vom Technologie-Netzwerk „Bayern innovativ“ mit der Entwicklung der Elektroautos zusammen. Audi und BMW setzen in Sachen Elektromobilität bisher lediglich Duftmarken. Von der Position eines Leitmarktes ist Bayern ebenso wie Deutschland weit entfernt. Und auch bei den Leitmarken sieht es nicht gut aus. Lediglich BMW taucht mit seinem Modell i3 unter den weltweit meistverkauften Elektroautos auf – allerdings relativ weit abgeschlagen. Das soll sich jedoch ändern. Bis 2025 wollen allein die Münchner zwölf Elektroautos im Programm haben.

Um die Krise im Autoland Bayern geht es auch in unserem Podcast Bayernversteher. Jetzt reinhören:

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