Auto-Zukunft: Deutschland braucht wieder große Ziele
Das Land hat keinen Plan, wie es nach dem Verbrennungsmotor weitergeht. Noch ist das Elektroauto nicht ausgereift, doch das darf nicht als Ausrede gelten.
Der Abgas-Skandal lässt uns nicht nur in einen moralischen Abgrund blicken. Er demonstriert auch, dass Deutschland keinen Plan hat, wie es nach dem Verbrennungsmotor weitergehen soll. Weil sich keine Regierung mit der Autoindustrie anlegen will, in der es schließlich um viele Jobs geht. Weil es für die Hersteller keine Priorität hat, sich um die Zukunft zu kümmern, wo doch die Gegenwart fette Gewinne garantiert. Weil zu viele Verantwortliche in Politik und Konzernen Probleme lieber beschreiben, als sie zu lösen.
Ja, das Elektroauto ist nicht ausgereift – die Reichweite (noch) zu gering, die Ladestationen (noch) zu wenige, die Preise (noch) zu hoch. Und überhaupt: Wo soll denn der ganze Strom herkommen? Etwa aus dreckigen Kohlekraftwerken oder ausländischen Atommeilern?
Stimmt ja alles. Und niemand kann heute sagen, ob es realistisch ist, in 20 Jahren keine Verbrennungsmotoren mehr zu bauen. Aber das darf doch nicht bedeuten, dass man einfach so weitermacht wie bisher. Nur wenn dieses Land wieder anfängt, sich große Ziele zu setzen, kann die Zukunft beginnen!
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