Burger King kündigt Betreiber: Fünf Filialen in der Region sollen schließen
Nach der Affäre um Hygienemängel kündigt Burger King seinem größten deutschen Lizenznehmer Yi-Ko. 89 Restaurants und 3000 Mitarbeiter sind betroffen. In der Region sollen fünf Filialen schließen.
Nach dem Wirbel um abgelaufene Lebensmittel, mangelnde Hygiene und miese Arbeitsbedingungen gibt Burger King seinem größten deutschen Lizenznehmer endgültig den Laufpass. Die Fast-Food-Kette hat die Verträge mit der umstrittenen Yi-Ko Holding, die bundesweit 89 Filialen mit 3000 Angestellten betreibt, mit sofortiger Wirkung gekündigt. In der Region geht es um zwei Restaurants in Augsburg sowie je eine Filiale in Gersthofen, Jettingen-Scheppach und Landsberg mit insgesamt 150 Beschäftigten.
Für Burger-King-Manager Andreas Bork ist der Schlussstrick unter die leidige Hygieneaffäre „der letzte Schritt“. Yi-Ko habe wiederholt gegen vertraglich vereinbarte Arbeitsbedingungen und interne Standards verstoßen. Der Schritt dürfte auch eine Reaktion auf die Probleme im ohnehin umkämpften deutschen Markt sein. Schon kurz nach Bekanntwerden der Missstände – RTL hatte unter anderem in der Filiale in Gersthofen gefilmt – hatte Bork von Umsatzeinbußen in den deutschen Filialen berichtet.
Burger King bangt offenbar um sein Image
Wie es scheint, dürfte auch die groß angelegte Charmeoffensive nicht geholfen haben, das desolate Image aufzubessern. In Werbespots zur besten Sendezeit und großflächigen Zeitungsanzeigen hatte sich Bork persönlich für die Hygienemängel entschuldigt. Und die Gäste versuchte man, mit einem „Tag der offenen Küche“ von der neuen Sauberkeit zu überzeugen.
Wie es derzeit für die Nummer zwei im deutschen Markt läuft, kann nur vermutet werden. Das Unternehmen wollte sich am Mittwoch nicht dazu äußern. Immerhin spricht Burger King von „Rufschädigung“ – und verzichtet offenbar lieber auf den Umsatz in den 89 von der Kündigung betroffenen Filialen, als weiteren Ärger zu riskieren – etwa mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Deren Regionalgeschäftsführer Tim Lubecki sprach gestern von einem „längst überfälligen Schritt“. Yi-Ko sei nicht in der Lage gewesen, die Restaurants ordentlich zu führen. „Darunter haben vor allem die Beschäftigten gelitten.“
Zukunft von Burger-King-Filialen unklar
Wie es für diese nun weitergeht, ist offen. Ob Burger King die betroffen Filialen selbst betreiben will, ist derzeit ebenso unklar wie die Frage, ob und wie viele Restaurants schließen müssen. Auch zur Frage, ob ein neuer Partner für die betroffenen Standorte infrage kommen könnte, äußerte sich die Kette nicht.
Klar ist nur: Der Streit zwischen Burger King und Yi-Ko dürfte jetzt aber erst richtig losgehen: Während die Fast-Food-Kette mit rechtlichen Schritten drohte, falls die Filialen nicht umgehend geschlossen werden, will der geschasste Betreiber erst einmal nicht klein beigeben: Die Restaurants sollten weiterhin geöffnet bleiben, solange Ware vorhanden sei, lässt Yi-Ko-Interims-Geschäftsführer Dieter Stummel wissen.
Wie das Handelsblatt berichtet, will Stummel eine einstweilige Verfügung vor Gericht erwirken, damit die Restaurants vorerst weitermachen können. Sollten die Filialen nicht mehr öffnen, wäre die Insolvenz des Unternehmens die Folge. sok, dpa, afp
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