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Weil die chinesische Firma Midea Interesse am Augsburger Roboterbauer Kuka hat, stellt Firmenchef Till Reuter ein paar Dinge klar.
Das Interesse der chinesischen Firma Midea an dem Augsburger Roboterbauer Kuka führt auch in der Politik zur Sorge: Nicht nur Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hofft auf ein europäisches Gegenangebot. Auch EU-Kommissar Günther Oettinger ist skeptisch, „denn es geht um die weltweite Technologieführerschaft“, begründet er seine Einmischung in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Kuka-Chef Till Reuter betont nun gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: „Kuka ist eine deutsche Firma, und wir bleiben eine deutsche Firma.“
Reuter erklärt: „Wir freuen uns und sind auch etwas stolz darauf, dass sich so viele Leute um Kuka Gedanken machen.“ Sollten sich vonseiten der Politik neue Optionen ergeben, würde man diese ebenso ergebnisoffen prüfen wie das Angebot des chinesischen Haushaltwarenherstellers Midea. Dennoch betonte Reuter auch die Bedeutung des chinesischen Marktes für Kuka: „Wie alle deutschen Unternehmen haben wir in den letzten Jahren stark davon profitiert, dass wir in China vertreten sind.
Es gibt verschiedenste Ideen, wie eine erfolgreiche, vorteilhafte Balance zwischen einer starken deutschen Industrie-4.0-Firma und einer chinesischen Beteiligung aussehen könnte.“ China ist nach Angaben von Reuter entscheidend für Kuka, da es bereits heute der größte Robotermarkt ist: „Momentan beträgt unser Umsatz dort 450 Millionen Euro, in den kommenden Jahren wollen wir die Grenze von einer Milliarde knacken. Unser Ziel ist es, in China Nummer eins zu werden.“ Die Gefahr, dass sensible Daten in chinesische Hände geraten könnten, sieht Reuter nicht: „Die Daten unserer Kunden bekommt niemand, unabhängig von der Aktionärsstruktur.“
Kuka hat 15 Millionen an Forschungsgeldern bekommen
EU-Kommissar Oettinger führt dagegen an, dass es hier auch um Steuergelder geht. Seit zwei Jahren bestehe eine mit EU-Mitteln geförderte öffentlich-private Partnerschaft (Public Private Partnership, kurz PPP) zum Thema Robotics. Kuka nehme in dieser Partnerschaft eine führende Rolle ein: „Kuka Chief Innovation Officer Bernd Liepert ist der Präsident. Und Kuka alleine hat 15 Millionen an Forschungsgeldern bekommen.“ Oettingers Hauptfrage ist daher: „Wird damit der Standort Europa und unsere Technologiekompetenz gestärkt? Oder werden EU-Mittel verwendet, um Technologie aus Europa abzuziehen?“
Roboter spielen im Arbeitsleben eine immer zentralere Rolle. Gefragt, wie teuer Roboter im Vergleich zu ihren menschlichen Kollegen sind, antwortet Kuka-Chef Reuter: „In Europa kostet eine Roboterstunde heute fünf Euro, eine Arbeitsstunde eines Arbeiters 45 oder mehr. Zum Vergleich: Eine Facharbeiterstunde in China kostet 10 Euro. Nur über einen vernünftigen Mix zwischen Roboter und Mensch werden wir weltweit wettbewerbsfähig sein.“
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