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Interview
11.02.2017

Das Millionengeschäft mit Plagiaten

Eine besonders dreiste Fälschung: Das Plagiat der Isolierkanne „Ciento“ der Firma Helios aus Wertheim wurde über einen Basarhändler in Dubai vertrieben.
Foto: Aktion Plagiarius

Seit 40 Jahren kürt Plagiarius besonders dreiste Produkt-Fälschungen. Im Interview spricht Geschäftsführerin Christine Lacroix über eine Branche, die im Verborgenen agiert.

Seit 40 Jahren kämpft Plagiarius gegen Produktpiraterie, insgesamt 400 Plagiate haben Sie in dieser Zeit mit dem gleichnamigen Schmähpreis ausgezeichnet. Gibt es denn nach so langer Zeit überhaupt noch Arbeit für Sie?

Christine Lacroix: Ja, leider schon. Durch die Globalisierung und das Internet ist das Problem noch einmal größer geworden. Mittlerweile hat es enorme Ausmaße angenommen. Das sieht man auch, wenn man sich die Zollstatistiken anschaut: Allein 2015 hat der Zoll mehr als 40 Millionen sogenannte „rechtsverletzende Produkte“ im Wert von 650 Millionen Euro beschlagnahmt. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn auch der Zoll kann ja nur einen kleinen Teil aller Container und Sendungen öffnen.

Sind die Plagiatoren heute dreister als vor 40 Jahren?

Lacroix: Mittlerweile werden nicht mehr nur einfache Konsum- und Luxusgüter wie Kleidung, Taschen oder Parfüms nachgemacht, sondern auch technisch komplexe Geräte und Maschinen. Der Verband der Maschinen- und Anlagenbauer führt zum Beispiel alle zwei Jahre eine Mitgliederbefragung durch, die zeigt, dass die Branche sehr, sehr stark betroffen ist. Die meisten Kopien kommen dabei aus China, rund ein Viertel wird aber tatsächlich von anderen deutschen Firmen kopiert.

Plagiate sind auch bei technischen Geräten zu finden

Die Fälscher sind also überall?

Lacroix: Ja. Wenn man sich unsere Preisträger anschaut, dann sieht man, dass es ein branchenübergreifendes Problem ist. Da ist Kinderspielzeug dabei, Produkte aus der Sanitärbranche, aber auch Motorsägen, Druckmessgeräte oder Notfallbeatmungsgeräte. Da kann es dann natürlich richtig kritisch werden.

Inwiefern?

Lacroix: Es entsteht nicht nur ein Schaden für den Originalhersteller, sondern es kann auch gefährlich für den Anwender werden. Bei einer Motorsäge, die bei uns eingereicht wurde, war zum Beispiel schon in der Verpackung der vordere Handschutz abgebrochen. Es gibt aber auch versteckte Gefahren: Bei einer gefälschten Waschtischarmatur, die nur ein Zwanzigstel des Originals gekostet hat, hatte der Hersteller billige Bleirohre verwendet. Bei jedem Händewaschen, jedem Zähneputzen haben die Käufer also erheblich erhöhte Bleiwerte zu sich genommen – ohne es zu merken. Daran sieht man: Oftmals wird nicht nur an den Entwicklungskosten, sondern auch am Material und den Sicherheitskontrollen gespart. Das ist das Prinzip der Fälscher: mehr Schein als Sein.

Der "Plagiarius"-Preis wird schon seit Jahren an Fälscher vergeben. Hier einige interessante Plagiate.
11 Bilder
Original oder Fälschung?
Foto: Aktion Plagiarius

Ein Prinzip, mit dem sich offenbar sehr viel Geld verdienen lässt.

Lacroix: Es ist sogar sehr lukrativ. Die Fälscher können sich die teuren Forschungs- und Entwicklungskosten sparen. Kosten fürs Marketing fallen meist auch nicht an, da sich Plagiatoren ja oft Produkte suchen, für die es bereits Werbematerial gibt, das dann einfach nachgemacht wird. So können entsprechend große Gewinne abgeschöpft werden. Das Internet erleichtert vielen Plagiatoren die Arbeit enorm. Sie können dort ungehindert Fotos oder Produktinformationen kopieren. Dazu kommt: Die Strafen sind noch immer sehr gering. Fälschern können zwar bis zu fünf Jahren Haft drohen, das wird aber in der Praxis selten gemacht.

So fallen Sie nicht auf Plagiate rein

Was können Verbraucher tun, um gar nicht erst auf solche Fälscher hereinzufallen?

Lacroix: Sie sollten zuallererst Nein zu ganz offensichtlichen Fälschungen sagen und keine gefälschten Schuhe oder Handtaschen aus dem Urlaub mitbringen. Denn solange die Nachfrage nach diesen Produkten besteht, werden sie auch weiter hergestellt.  Für alle anderen gilt: Sie sollten sich genau über ein Produkt informieren und vor allen Dingen im Internet nicht vorschnell zuschlagen. Stattdessen sollten sie genau hinschauen: Ist der Preis unrealistisch günstig? Gibt es auf der Internetseite ein Impressum? Sind die Zahlungsbedingungen seriös? Manchmal hilft es auch schon, einfach eine kurze E-Mail mit einer Nachfrage an den Anbieter zu senden. An der Antwort sieht man oft schon, ob ein Händler vertrauenswürdig ist.

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