Das sagt Airbus-Chef Enders zur Zukunft des Standorts Ulm
Der Airbus-Konzern will mehrere Bereiche ausgliedern und teilweise verkaufen. Darunter ist auch der Standort Ulm. Was Airbus-Chef Thomas Enders zur Zukunft des Standorts sagt.
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat im vergangenen Jahr trotz teuren Ärgers mit dem Militärtransporter A400M so gut verdient wie nie zuvor. Vor allem gute Geschäfte mit den Verkehrsflugzeugen von Airbus ließen den Überschuss um 59 Prozent auf gut 2,3 Milliarden Euro hoch springen, wie der Konzern am Freitag in München mitteilte.
Vor allem in der Rüstungssparte kämpft das Unternehmen aber weiter mit Problemen, unter anderem beim A400M.
Die Probleme im Rüstungsbereich führen auch zu Konsequenzen. Airbus will, wie schon länger bekannt ist, etliche Bereiche und Technologien ausgliedern und teilweise verkaufen. Schwerpunkt ist die Sicherheits- und Verteidigungselektronik.
Laut Betriebsrat geht es vor allem um die Standorte Ulm, Friedrichshafen und Unterschleißheim. "Schauen wir die engen Verflechtungen am Standort Ulm und die Vernetzungen zu den anderen Standorten an, so haben wir Sorge, dass gewachsene und funktionsfähige Strukturen in Gefahr sind", heißt es in einem Rundschreiben des Airbus-Betriebsrats, das dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt.
Dass der Standort Ulm bei Airbus infrage gestellt wird, ist freilich keine Überraschung mehr. Denn der multinationale Konzern verfolgt das Ziel, in jedem seiner Segmente unter den Weltmarktführern zu sein. In Sachen Radare ist der Konzern im internationalen Vergleich aber eher eine kleine Nummer.
Enders: Erst Arbeitnehmervertreter, dann Öffentlichkeit
Wie es mit Airbus in Ulm weitergeht, dazu lieferte Airbus-Chef Thomas Enders am Freitag allerdings keine neuen Nachrichten. Gegenüber unserer Redaktion sagte er zum möglichen Verkauf der Standorte Ulm und Friedrichshafen: "Es gibt noch keine präzisen Vorhersagen, wer der Käufer ist."
Über 100 Interessenten hätten bisher für Verteidigungsstandorte die Hand gehoben. Enders versicherte, zunächst mit Arbeitnehmervertretern zu sprechen, ehe er die Öffentlichkeit informiere.
Insgesamt arbeiten an dem Standort Ulm rund 2600 Menschen für Airbus. sts/AZ
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