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Hintergrund
13.06.2017

Der Constantin-Krimi

Constantin steht für populäre deutsche Filme und ist mit dem Namen Bernd Eichingers verknüpft. Um die Vorherrschaft um das Unternehmen tobt seit langem ein harter Kampf.
Foto: Jens Kalaene, dpa

Um die bayerische Film- und Sportvermarktungsfirma tobt ein Machtkampf zwischen einem Schweizer und einem Zögling von Leo Kirch. Wie CSU-Politiker Sauter in das Drehbuch geriet

Bernd Eichinger war ein toller Typ. Der 1949 in Neuburg an der Donau geborene Filmproduzent gilt bis heute als Mischung eines Intellektuellen und kraftstrotzenden Geschäftsmanns. Frauenherzen flogen ihm zu. Seine Männerfreundschaften waren legendär. So war „der Bernd“ eben, wie er in München hieß. 2011 starb der einstige Vorsitzende der Constantin Film AG an den Folgen eines Herzinfarkts in Los Angeles. Schweizer Zeitungen berichteten damals, dass ein Geschäftsmann aus dem Alpenstaat neben Eichingers Frau und Tochter mit am Tisch saß, als der Bayer zusammenbrach. Es handelte sich um einen Manager namens Bernhard Burgener, „ein Leisetreter mit Machtinstinkt“, wie die Aargauer Zeitung schrieb. Der Mann aus Basel, Jahrgang 1957, war einst Vertrauter Eichingers und versucht schon lange die Macht über die in Ismaning bei München sitzende Constantin Medien AG zu erlangen.

Burgener liefert sich ein filmreifes Duell mit dem Constantin-Aufsichtsratschef Dieter Hahn. Der 55-Jährige ist ein Zögling des verstorbenen deutschen Film- und Fernseh-Patriarchen Leo Kirch. Und so sieht der Constantin-Krimi, dessen Drehbuch Eichinger wütend machen würde, in Kurzfassung aus: Der zu Höherem strebende Burgener, inzwischen auch Präsident des Schweizer Fußballvereins FC Basel, will die Constantin Media AG, an der er bereits in großem Stil beteiligt ist, komplett übernehmen und mit der Firma weiter zweigleisig fahren: Das bayerische Unternehmen soll im Film- wie im Sportvermarktungsbereich tätig bleiben.

Das behagt seinem Rivalen Hahn nicht. Er glaubt, Constantin müsse sich auf das lukrative Geschäft mit dem Sport und vor allem dem Fußball konzentrieren, um so Aktionären in Zukunft bessere Gewinne zu bieten. Im Filmgeschäft sei Constantin international zu klein.

Längst ist aus der Meinungsverschiedenheit ein hart geführter Konflikt geworden. Die beiden Constantin-Investoren lassen kein gutes Haar aneinander. Es wird juristisch geschossen. Einer wie Eichinger, der ein Machtwort sprechen könnte, fehlt. Dabei ist Hahn nach Informationen unserer Zeitung durchaus bereit, seine Beteiligung von knapp unter 30 Prozent an Constantin an Burgener zu verkaufen.

Doch der Schweizer scheint finanziell noch zu schwach aufgestellt zu sein. Das ist aber nur eine Handlungsebene des Krimis. Die zweite reicht bis nach Bayerisch-Schwaben, genauer gesagt zu dem Günzburger Landtagsabgeordneten und Juristen Alfred Sauter. Denn der 66-Jährige hat wie übrigens auch Hahn im größeren Stil Constantin-Aktien gekauft – und das vor der Bekanntgabe einer spektakulären Mitteilung einer Schweizer Tochterfirma der Constantin Medien AG. Das Unternehmen ließ am 27. März 2015 die Aktionäre wissen, dass der europäische Fußballverband den exklusiven Vermarktungsvertrag für die Uefa Champions League bis 2024 mit einer zu dem Anbieter gehörenden Firma verlängert hat. Nach der Ad-hoc-Mitteilung legte der Aktienkurs zu. Sauter hatte zwei Tage zuvor 300000 Constantin-Aktien für 435000 Euro gekauft. Wie er unserer Zeitung sagte, halte er die Papiere bis heute und habe beim Kauf nicht gewusst, dass der Vermarktungsvertrag verlängert wird.

Hahn hat, wie sein Sprecher Norbert Essing dieser Zeitung bestätigte, sogar Constantin-Aktien für 3,1 Millionen Euro zwischen 24. Februar und 13. März 2015 erworben.

Die deutsche Wertpapieraufsicht Bafin führt im Fall Constantin eine Insider-Untersuchung durch. Das bestätigte am Montag eine Sprecherin der Behörde auf Anfrage. Die Ermittlungen richten sich nicht gegen konkrete Personen wie Hahn und Sauter. Bafin-Mitarbeiter beschäftigen sich allgemein mit dem Verdacht, dass Personen Insiderinformationen über Constantin genutzt haben könnten, um sich einen finanziellen Vorteil zu verschaffen. Noch dauern die Untersuchungen an. Erst wenn sich der Verdacht des strafbaren Insiderhandels erhärtet, würden die Bafin-Experten ihre Erkenntnisse an die Staatsanwaltschaft weitergeben. Die Gefahr, wegen Insiderhandels bestraft zu werden, ist gering. 2016 wurde bei 42 Insiderfällen in Deutschland laut Bafin eine Person verurteilt. Oft werden solche Ermittlungen gegen eine Geldauflage eingestellt. Sauter sagt jedenfalls, er kenne Hahn seit langem. Dieser habe ihn jedoch nicht davon in Kenntnis gesetzt, dass damals eine Verlängerung der Fußball-Vermarktungsrechte im Raum stehe.

Wie hängen die beiden Handlungsstränge des Constantin-Krimis zusammen? Was hat die Fehde zwischen Burgener und Hahn mit dem Verdacht des Insiderhandels zu tun? Hier kursiert in Wirtschaftskreisen die Theorie, von Schweizer Seite solle mit dem Insider-Verdacht Unruhe geschürt werden, womöglich auch, um den Preis der Aktie zu drücken. Das würde es für Burgener erschwinglicher machen, Constantin zu übernehmen. Die Geschichte über die Aktiendeals von Hahn und Sauter wäre also ein Irritationsinstrument. Noch zeigt sich die Aktie aber nicht sonderlich beeindruckt.

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