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Währung
24.12.2018

Der Euro feiert runden Geburtstag

Am Anfang gab es auch Euphorie: Die Geburtsstunde des Euro feierten am 1. Januar 1999 rund 10000 Menschen vor der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main. Sie bildeten das Zeichen der europäischen Währung nach.
Foto: Heinz Wieseler, dpa

Am 1. Januar 1999 wurde das Geld als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt. Warum Theo Waigel sagt: Ich habe es keine Sekunde bereut

Als es richtig losging mit der Europäischen Währungsunion, fehlte ausgerechnet der deutsche Finanzminister: Oskar Lafontaine, damals noch auf SPD-Ticket Ressortchef, ließ sich zur Jahreswende 1998/1999 in Brüssel vom damaligen Wirtschaftsminister Werner Müller vertreten. Der gab zu Protokoll, Lafontaine habe „vor langer Zeit einen sehr entfernten Urlaub“ gebucht.

Eine Urlaubssperre galt unterdessen für tausende Banker. Bei der technischen Umstellung von nationalen Währungen wie Deutscher Mark, Französischem Franc und Italienischer Lira auf die gemeinsame Währung Euro sollte möglichst nichts schiefgehen.

„Der Euro wurde damals mit größter Skepsis begleitet“, erinnert sich Otmar Issing, damals Chefvolkswirt der neu gegründeten Europäischen Zentralbank (EZB). „Aber der Übergang von den nationalen Währungen zum Euro ist so reibungslos vor sich gegangen, wie sich das niemand vorstellen konnte.“ Allerdings hatte Issing durchaus Zweifel, ob die Europäer schon reif sind für einheitliches Geld. „Schon 1999 zu beginnen mit so vielen Ländern, hielt ich für ein riskantes Unterfangen“, erinnert sich der Ökonom. Für elf der damals 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurde der Euro am 1. Januar 1999 gesetzliches Zahlungsmittel – zunächst elektronisch, ab 2002 dann als Bargeld. Von Beginn an dabei waren Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien.

„Die Verwirklichung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion ist für uns Deutsche wie auch für die Europäer die wichtigste und bedeutendste Entscheidung seit der Wiedervereinigung Deutschlands“, warb der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) im April 1998 im Bundestag. „Ich glaube, dass sie – auf lange Sicht – eine der wichtigsten Entscheidungen des ganzen Jahrhunderts ist.“

Und was sagt der damalige Finanzminister Theo Waigel, wie Kohl einer der Väter des Euro, heute zur Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung? Gegenüber unserer Redaktion betonte er am Sonntag: „Ich habe es keine Sekunde bereut. Ich würde es wieder tun.“ Und er fügte hinzu: „Die Währungsunion ist kein zahnloser Tiger.“ Als Beleg dafür führt Waigel an, „dass Schuldenländer wie Griechenland und auch Italien wieder einigermaßen auf Kurs gebracht wurden“. Und die Exportnation Deutschland profitiere wie kaum eine andere Volkswirtschaft in Europa von dem erweiterten Binnenmarkt. Davon ist nicht nur Waigel überzeugt. Und so sehen die Fakten aus: Knapp 40 Prozent der deutschen Ausfuhren gehen in die Europartnerländer. Kosten für Währungsumtausch und Absicherung von Wechselkursschwankungen fallen dabei weg. Denn die Wechselkurse wurden unwiderruflich fixiert: 1 Euro = 1,95583 D-Mark.

Als zum Jahreswechsel 2001/2002 der Euro in Schein und Münze unters Volk gebracht wurde – die größte Geldtauschaktion aller Zeiten –, war die Aufregung groß. Schon am 14. Dezember 2001 konnten in Frankreich und den Niederlanden Probetütchen mit den neuen Münzen erworben werden. Mancher Deutsche reiste kurzerhand über die Grenze, um ein „Starter-Kit“ zu ergattern. Denn erst am 17. Dezember 2001 wurden die Münzmischungen im Wert von 20 D-Mark (10,23 Euro) in Deutschland unters Volk gebracht.

In der Neujahrsnacht 2002 gab es das neue Bargeld in zwölf Staaten – Griechenland war inzwischen dazugestoßen. Noch als die Böller knallten, bildeten sich Schlangen an den Geldautomaten.

Doch die Ernüchterung kam schnell: Viele hielten den Euro für einen „Teuro“. Statistiker konnten noch so sehr argumentieren – beim Einkaufen, in der Kneipe oder in der Reinigung wurden Verbraucher das Gefühl nicht los, D-Mark-Preise seien 1:1 in Euro umgerechnet worden. Das Wortspiel wurde so populär, dass „Teuro“ gleich im Jahr der Einführung des Eurobargeldes Deutschlands „Wort des Jahres“ wurde.

Noch heute rechnet gut ein Drittel der Deutschen (rund 38 Prozent) zumindest bei größeren Anschaffungen regelmäßig Europreise in D-Mark um, wie eine jüngere Emnid-Umfrage unter 1026 Erwachsenen ergab.

Der einstige EZB-Chefvolkswirt Issing betont die Stabilität des Euro: In den knapp 20 Jahren betrug die durchschnittliche jährliche Inflationsrate im Währungsraum 1,7 Prozent. In den 50 D-Mark-Jahren waren es in Deutschland 2,8 Prozent. Dass sich manche Menschen dennoch die D-Mark zurückwünschen, kann der 82-Jährige nicht verstehen: „Das ist Nostalgie“, meint der Ökonom. „Die entzündet sich dann am Preis für die Maß Bier beim Oktoberfest in München, und die Leute vergessen dann, dass auch zu D-Mark-Zeiten dieser Preis von Jahr zu Jahr immer angestiegen ist.“

Die Anti-Euro-Stimmung jedoch ist populär. Die Alternative für Deutschland (AfD) ist mittlerweile nicht nur die größte Oppositionsfraktion im Deutschen Bundestag, sondern auch in den Parlamenten aller 16 Bundesländer vertreten.

Der jüngsten Umfrage der EU-Kommission zufolge ist die Zustimmung der Deutschen zum Euro insgesamt gesunken: 70 Prozent meinen demnach, der Euro sei gut für Deutschland. Damit ist die Zustimmung zwar immer noch überdurchschnittlich. Bei der Umfrage 2017 war die Gruppe der Eurobefürworter in Deutschland aber mit 76 Prozent noch größer.

„Der Euro wirkt zurzeit eher als Spaltpilz denn als gemeinschaftsstiftende Einrichtung“, stellt Issing fest. „Am Euro macht sich viel Europafeindlichkeit fest – aus falschen Gründen.“ Jüngstes Beispiel: Italien. Die nun regierende Koalition aus populistischer Fünf-Sterne-Bewegung und rechter Lega machte schon im Wahlkampf Stimmung gegen die Gemeinschaftswährung. Selbst mit einem Austritt aus dem Euroraum kokettierten die Parteien – auch wenn ein solcher Schritt rechtlich so gut wie unmöglich ist.

Die Populisten in Italien griffen ein weitverbreitetes Gefühl auf: Seit der Euroschuldenkrise, die ab 2010 vor allem Griechenland hart traf, fühlen sich viele Südeuropäer von Brüssel gegängelt.

Aus gesamteuropäischer Sicht bleibt das Hauptproblem die fehlende politische Einheit. Während die Geldpolitik bei der EZB gebündelt wurde, blieb die Wirtschafts- und Haushaltspolitik weitgehend in der Hand der einzelnen Staaten. Das sorgt immer wieder für Konflikte. Erst wenn die Krise in einem Land schon da ist, bekommen die Europartner größeren Einfluss. (dpa/sts)

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