Der Standort Schwaben gefällt den Unternehmern
85 Prozent der in einer Studie befragten Unternehmen würden sich wieder in Schwaben ansiedeln. Trotzdem besteht noch Verbesserungsbedarf. Und auch eine gemeinsame Sorge gibt es.
Schwabens Unternehmer fühlen sich in der Region gut aufgehoben. Das geht aus einer aktuellen Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) hervor. Rund 85 Prozent der 140 befragten Betriebe geben an, sich wieder für den Standort Schwaben zu entscheiden, hätten sie noch einmal die Wahl. Noch zufriedener sind die Unternehmer mit dem Freistaat selbst: Ganze 98 Prozent würden sich noch einmal in Bayern ansiedeln.
Schwaben auf dem zweiten Rang hinter Oberbayern
In der Studie bewerten die Schwaben sowohl Lage und Erreichbarkeit als auch Arbeitsmarktbedingungen überdurchschnittlich gut. Nach Oberbayern belegt der Bezirk in Sachen Standortqualität mit 75 von 100 Punkten damit den zweiten Platz in der bayernweiten Wertung. Ausschlaggebend für viele Betriebe ist dabei die gute Infrastruktur. Sowohl die soziokulturelle als auch die Verkehrsinfrastruktur erhalten gute Noten. Darüber hinaus punktet Schwaben mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in ganz Bayern.
Nachholbedarf sehen die Unternehmen allerdings in den Bereichen Ausbildung und Fachkräfteverfügbarkeit sowie dem öffentlichen Personennahverkehr. So wünschen sich 78 Prozent der schwäbischen Firmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, mehr staatliche Initiativen zur Unterstützung der Berufsausbildung. Knapp 77 Prozent befürworten etwa die Verzahnung der verschiedenen Verkehrsverbünde in Schwaben.
„Damit Bayern für Unternehmer attraktiv bleibt, müssen auch künftig die richtigen Weichen gestellt werden. Die Politik darf sich nicht auf dem Erreichten ausruhen“, betont vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Ein wichtiger Schritt sei beispielsweise der Ausbau des Breitbandnetzes. 83 Prozent der Unternehmer forderten rasche Fortschritte beim Internet-Ausbau. Lediglich die oberfränkischen Betriebe sehen hier noch dringenderen Bedarf.
Das große Sorgenkind: die bayerischen Strompreise
Mit Sorgen sehen sowohl die schwäbischen als auch die bayerischen Unternehmen die Entwicklung des Strompreises. „Dieser ist bereits heute ein Standortnachteil im Freistaat“, sagt Wirtschaftsvertreter Brossardt. Die EEG-Reform müsse einen weiteren Anstieg der Strompreise vermeiden. Auch die Betriebe selbst sehen Handlungsbedarf: Sie fordern unter anderem höhere Investitionen zur Forschung und Entwicklung von Stromspeichern und beim Aus- und Aufbau intelligenter Verteilnetze.
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