Bundesbank: Deutscher Goldschatz lagert zur Hälfte in heimischen Tresoren

Die Deutsche Bundesbank hat die Verlagerung ihrer Goldreserven aus dem Ausland gut drei Jahre früher abgeschlossen als geplant. "Die vorzeitige Umsetzung ist aus meiner Sicht ein voller Erfolg", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele in Frankfurt.

Deutsche Goldreserven: Über die Hälfte der 3378 Tonnen lagert nun in Deutschland

Nach öffentlichem Druck hatte die Notenbank 2013 das Ziel ausgegeben, bis spätestens Ende 2020 mindestens die Hälfte der deutschen Goldreserven von derzeit 3378 Tonnen in eigenen Tresoren im Inland aufzubewahren.

Nach Angaben der Bundesbank liegen jetzt 1710 Tonnen oder 50,6 Prozent des deutschen Goldschatzes in heimischen Tresoren. In New York werden weiterhin 1236 Tonnen oder 36,6 Prozent des Edelmetalls aufbewahrt. In London sind es 432 Tonnen. Im Fall einer extremen Krise könnte so schnell Gold gegen Dollar getauscht werden. London ist der größte Handelsplatz für das Edelmetall, der Dollar die wichtigste internationale Reservewährung.

In den Jahren 2013 bis 2017 hat die Bundesbank immer mehr Tonnen Gold aus Paris, New York und London in heimische Tresore der Deutschen Bundesbank in Frankfurt verlegt.

Wie die Verteilung des tonnenschweren deutschen Goldschatzes nun aussieht, zeigen wir in einer Übersicht.

Goldschatz: Keine deutschen Goldreserven mehr in Frankreich

Im Euro-Mitgliedsland Frankreich gibt es keine deutschen Goldreserven mehr, nachdem die Bundesbank in diesem Jahr die restlichen 91 Tonnen nach Deutschland geholt hat. Jeder Barren aus dem Ausland sei umfassend auf Gewicht und Echtheit überprüft worden, sagte Thiele. "Es gab keine Beanstandungen."

Die Kosten der Verlagerung bezifferte die Notenbank auf insgesamt 7,7 Millionen Euro. Der gesamte Goldschatz der Bundesbank von rund 270.000 Barren hat einen Wert von aktuell 120 Milliarden Euro. dpa