Die Post erhöht schon wieder das Porto - dabei verdient sie genug
Die Deutsche Post erhöht bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr das Porto auf den Standardbrief - obwohl sie im Moment hohe Gewinne einfährt. Ein Kommentar von Sonja Krell.
Das dritte Jahr in Folge will die Deutsche Post das Porto für Standardbriefe um zwei Cent anheben. Für Verbraucher ist es ein Ärgernis: Gerade erst haben sich viele mit den neuen 60-Cent-Briefmarken eingedeckt, da sind diese schon so gut wie überholt. Auch wenn es für Privatleute nur um Minimalbeträge geht, die der Einzelne kaum merken dürfte, ist das Vorgehen der Post nicht nachvollziehbar.
Post hebt Porto an - obwohl das Geschäft bestens läuft
Denn der ehemalige Staatskonzern steht glänzend da: Eine Milliarde Pakete und drei Prozent mehr Briefe hat das Logistikunternehmen 2013 befördert und damit prächtig verdient, was der Gewinnsprung von 27 Prozent zeigt. Und es ist nicht nur – wie man vielleicht meinen könnte – der boomende Internethandel, der das Geschäft der Post brummen lässt. Im vergangenen Jahr legte sogar das Briefvolumen zu. Warum der Konzern nun also erneut das Porto anheben will, kann weder Privat- noch Firmenkunden vermittelt werden.
Der Grund dürfte vor allem in den hochfliegenden Plänen der Post liegen, die bis 2020 ihren Gewinn nahezu verdoppeln will. Bei den Aktionären kommen solche prognostizierten Wachstumsschübe naturgemäß gut an. Dass neu eingestellte Mitarbeiter weniger Geld verdienen sollen und die Kunden mehr bezahlen müssen, nur um den Expansionskurs der Post zu stützen, das darf nicht sein.
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