Wer bislang davon ausgegangen ist, dass penibel gesammelte Plastikverpackungen recycelt werden, täuscht sich. Die Wiederverwertung stellt sich immer öfter als Illusion heraus.
Die Zunahme an Plastikverpackungen im Supermarkt konnte man leicht beobachten. Einst wurde die Tomate in Papiertüten nach Hause getragen. Dann wanderte sie in ein Plastiksäckchen, später in eine Plastikschale. Zuletzt kam noch eine Plastikhülle hinzu. Viele umweltbewusste Verbraucher haben das in dem Glauben toleriert, dass ihre penibel gesammelten Verpackungen recycelt und zu neuen Verpackungen werden. Schließlich tragen sie den Grünen Punkt. Dies stellt sich immer mehr als Illusion heraus.
Viele Plastikabfälle landen in Verbrennungsanlagen
Ein großer Teil der Kunststoffe landete lange Zeit in China, das dies nun nicht mehr länger dulden will. Im besten Fall wurden dort aus alten Mineralwasserflaschen neue Fleece-Pullis. Im schlechtesten Fall wurde der Abfall verbrannt. Das ist übrigens das Schicksal vieler Plastikabfälle, die in Deutschland bleiben: Sie kommen als Ersatzbrennstoff in Müllverbrennungsanlagen oder Zementwerke.
Auswege gäbe es viele: Die Industrie muss mehr Recycling-Material einsetzen, wirklich wiederverwertbare Verpackungen entwerfen und unnötigen Müll vermeiden. Aber auch der Verbraucher kann etwas bewegen. Nur ein Beispiel: die Mehrwegflasche.
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»Dies stellt sich immer mehr als Illusion heraus.«
Naja, wer hat denn behauptet, dass der grüne Punkt heißt, »wird wiederverwertet«? (OK, ausgenommen Verbrennen, das sog. »thermische Recycling«.) Das heißt in erster Linie nur, dass der Hersteller bereits einen Teil für die Entsorgung bezahlt hat. Deswegen ist diese Tonne auch billiger. Ob die Entsorgung dann schlichtes Verheizen ist, darüber sagt der grüne Punkt selbst noch nichts aus.
Und wer jetzt glaubt, dass das alles so einfach wäre: Die Wiederverwertung von Plastik ist eigentlich nur dann sinnvoll möglich, wenn dieses (im chemischen Sinne) sortenrein getrennt eingesammelt wird. Dass das utopisch ist, liegt auf der Hand. Schon allein die Identifikation wäre ein riesiger Aufwand. Die beste Methode, wenig Abfall anfallen zu lassen, ist weniger Verpackung zu verwenden. Und wenn schon unbedingt verpacken, dann welche benutzen, die wirklich sinnvoll wiederverwertbar ist. Plastik ist das zumeist nicht. Gerade das im Artikel genannte Einpacken von Obst und Gemüse in Plastik ist das genaue Gegenteil davon. Gurke in Plastikfolie, so was hats früher wirklich nicht gegeben... Das geht auch ohne.