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Interview
17.01.2019

Fliesenleger arbeitet nicht für Ingenieure: "Reden nie auf Augenhöhe mit einem"

Fliesenlegermeister Michael Schmiedl (36) aus Riedenburg.
Foto: Michael Schmiedl

Fliesenleger Michael Schmiedl arbeitet nicht für Audi-Ingenieure und steht dadurch plötzlich im Rampenlicht. Woher der Ärger des Handwerkers kommt.

Für Ingenieure verlegt er keine Fliesen: der niederbayerische Michael Schmiedl. Das schrieb er 2016 auf die Webseite seines Betriebes. Der Grund: schlechte Zahlungsmoral und ständige Beschwerden. Heuer kochte der Beitrag erst in sozialen Medien hoch – jetzt ist er deutschlandweit im Gespräch.

Herr Schmiedl, seit Tagen kursieren Geschichten über Sie in den Medien. Wird Ihnen der Rummel irgendwann zuviel?

Michael Schmiedl: Nee, überhaupt nicht. Viel mehr kann nicht mehr kommen (lacht). Es ist von allen Medien aufgegriffen worden. Dass es solche Wellen schlägt ist enorm. Aber es ist gut so. Ich bin der Meinung, ich habe da ein Thema losgetreten, dass nicht nur regional von Bedeutung ist, sondern in ganz Deutschland jeden betrifft.

Jeden Handwerker?

Schmiedl: Nicht nur jeden Handwerker. Das betrifft alle. Behörden, Ärzte, Vermieter, kleine Leute die beim Einkaufen sind. Jeden.

Inwiefern?

Schmiedl: Weil sich der Großteil der Bevölkerung von der Arroganz der Ingenieure – allgemein von diesem Klientel – belästigt fühlt. Von der Arroganz und der Hochnäsigkeit, mit der diese Leute durchs Leben gehen.

An was machen Sie das fest?

Schmiedl: Weil die immer von oben herab mit anderen sprechen. Die reden nie auf Augenhöhe mit einem. Sie stellen sich bei einem Gespräch immer hin, als wären sie der König. Und der Zuspruch zeigt es mir ja, es ist nicht nur beim Handwerker so, das ist in Arztpraxen so. Die kommen mit ihrem Audikärtchen am Gürtel rein und denken, sie müssen dann nicht warten, weil sie ja das Mitarbeiterkärtchen haben. Ich habe vor kurzem eine E-Mail von einer Behörde bekommen: Da hat sich ein Audi-Ingenieur beim Amt beschwert, weil er auf seinen Reisepass keine zehn Prozent Audi-Rabatt bekommen hat. Weil er die ja sonst überall bekommt. Das muss man sich mal vorstellen.

Wie äußert sich diese Arroganz denn bei Ihrer Arbeit?

Schmiedl: Dann, wenn die einfach einem Handwerker erzählen wollen, wie er seine Arbeit zu machen hat. Obwohl wir ja die Fachleute sind und wissen, wie man es richtig macht. Welche Gesetzliche Vorgaben wir erfüllen und einhalten müssen. Wenn einer das nicht versteht oder wenn wir sagen, das dürfen wir nicht, dann reden wir an eine Wand.

Haben Sie ein Beispiel?

Schmiedl: Da wollte einer im Außenbereich einen glatten Naturstein verlegen. Und da haben wir gesagt, das geht nicht. Denn an allen Orten, die öffentlich zugänglich sind – weil zum Beispiel der Postbote die Briefe einschmeißen will – muss man eine gewisse Rutschfestigkeit garantieren. Damit es den Postboten eben nicht hinlegt, wenn er zur Tür geht. Und da trifft man bei einem Ingenieur auf totales Unverständnis.

Woran sehen Sie denn, dass ein Kunde Ingenieur ist?

Schmiedl: Der typische Ingenieur hat 24 Stunden am Tag sein Ausweiskärtchen am Gürtel klemmen. Egal ob das beim Einkaufen, beim Schwimmen oder sonst wo ist. Das ist Tatsache. Da brauchen wir kein Geheimnis draus machen. Die haben den Ausweis eben dran, dass jeder sieht: Ich bin Audi, ich bin was Besseres.

Auf Ihrer Webseite entschuldigen Sie sich trotzdem bei der Berufsgruppe.

Schmiedl: Nana, ich entschuldige mich nicht dafür was ich tue, oder was ich gemacht habe. Sondern nur für den Fall, dass sich jemand durch die Berichterstattung angegriffen fühlt. Da muss man differenzieren. Aber Ingenieuere sollen trotzdem bitte einen anderen Fliesenleger anrufen.

Steht ihr Telefon in diesen Tagen überhaupt noch still?

Schmiedl: Nee (lacht). Wenn nicht irgendein Kunde anruft, ist ein Fan am Telefon. Ich bekomme ja mittlerweile auch viele Fananrufe, teilweise von anderen Handwerkern, teilweise von Rentnern, aber auch von Leuten, die im Ausland wohnen. Die mir erzählen, dass eben diese Arroganz mancher Leute mit ein Grund war, dass sie aus Deutschland weggegangen sind. Und inzwischen habe ich weit über 3000 Zuschriften. Die werde ich auch alle beantworten.

Sind denn unter diesen 3000 Zuschriften, die Sie bekommen haben, auch negative Stimmen?

Schmiedl: Ein paar. Aber vereinzelt. Man merkt es im Text schon, dass die einfach eine E-Mail verfassen wollten. Es gibt immer Leute, die Ärger machen wollen, wenn sie mit der Berichterstattung nicht einverstanden sind. Meistens, wenn sie sich angesprochen oder kritisiert fühlen. Aber mei, da stehe ich drüber. Und die meisten sehen es wie ich. Ich werde als Held gefeiert. Audi–Mitarbeiter schlagen mich zum Mitarbeiter des Monats vor – obwohl ich da gar nicht arbeite.

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

18.01.2019

Die Frau Maja S. sollte bitte Ihren vollständigen Namen nennen. Sie sind bestimmt nicht im Handwerk zuhause?! Glauben Sie wirklich daß ein Elektriker die 50 Euro Stundenlohn erhält, die dessen Chef für seine Arbeit verlangt? Unterm Strich hat der gute Mann 10 Euro netto pro Arbeitsstunde auf dem Lohnzettel. Sprich, er geht mit 1600 Euro netto nach Hause. Meine eigenen Erfahrungen haben nichts mit meiner "Einstellung" zu tun. Sie kennen mich nicht, erlauben sich aber über mich zu urteilen! Nach ihrem Geschriebe können Sie nur in einem Büro tätig sein. Ich bin alt genug und habe meine Erfahrungen gemacht. Und " schwarz" Arbeiten gehe ich auch nicht. Ich führe schön jeden Monat meine Lohnsteuer beim Fiskus ab, auch damit andere davon gut leben können.

18.01.2019

Warum ist das Unverständnis hier so groß? Ich bin selbst seit über 25 Jahren im Außendienst. Auch aktiv als "Handwerker" und "Mädchen für alles". Die Leute die hier den guten Fliesenleger nicht "verstehen" wollen oder können, sollen doch bitte mal "raus" an die "Front" gehen! Vom schönen, wohltemperierten, aufgeräumten Büroarbeitsplatz schaut die Welt natürlich immer viel schöner aus. Das ist aber leider nicht die Realität! Was man sich "draußen" teilweise gefallen lassen "muss", grenzt schon an aktives Mobbing. Dann wundern sich diese Leute, warum keiner mehr ins "Handwerk" will?? Darum......schlechte Bezahlung, miese Arbeitszeiten, keine Anerkennung der Arbeit, ständiges Genörgel, Besserwisser. Macht die Arbeit da Spaß? Leute, ihr wisst nicht von was ihr redet! Macht selbst einmal so einen Job, dann schauen wir nochmal. Danke!!

18.01.2019

Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Man muss heutzutage doch froh sein, einen Handwerker zu bekommen - gerade auch für kleinere Arbeiten. Wenn ein solcher dann da ist - pünktlich oder wenn nicht, sein Zuspätkommen, telefonisch angekündigt hat - dann wird man ihn doch auf Händen tragen und alles tun, dass er einem gewogen ist, damit er a) seine Arbeiten mit Freude ausführt b) einem vllt. auch etwas erledigt, was nicht direkt zur Hauptarbeit gehört und c) auch wiederkommt, wenn ein anderes Mal was anfällt.

Ich habe mit meinen Handwerkern keine Probleme und ich bin sicher - diese auch nicht mit mir.

Die Einstellung, die Sie allerdings erkennen lassen: miese Arbeitszeiten (es gibt deutlich miesere) schlechte Bezahlung (der Stundensatz für Handwerker ist eigentlich ganz ordentlich außerdem verdienen sich diese oft noch etwas nebenbei, was dann noch deutlich attraktiver entlohnt wird) keine Anerkennung der Arbeit (liegt das am Ende an dem was Sie abliefern? ) ständiges Genörgel (wieso sollte jemand nörgeln, wenn Sie die Arbeit sorgfältig und dem Wunsch des Auftraggebers entsprechend ausführen) lässt befürchten, dass es mit Ihrer Motivation und damit zusammenhängend vllt. auch mit dem Arbeitsergebnis nicht so weit her ist.

17.01.2019

Glatter Naturstein im Außenbereich unzulässig.

Das gilt auch für den Innenbereich, zumindest für Verkaufsstellen mit Publikumsverkehr.
Geht aber trotzdem, meine ich.
Man müsste allerdings mit Laser den Naturstein aufrauen (unsichtbar!! und nicht fühlbar). Über die entsprechenden Kosten schweige ich mich aus.
Aber der Audi-Ingenieur würde da vielleicht 10 Prozent für die Laserbearbeitung bekommen.

17.01.2019

Ganz seltsame Wertvorstellung legt der Herr an den Tag. Damit eine ganze Personen/-Berufsgruppe ins dunkle Licht zu rücken / pauschal zu urteilen darüberhinaus diskriminierend!

Vielleicht hat er einfach ein Problem damit, dass Leute vom Fach (Ingenieure) sein Pfusch erkennen und deshalb evtl. berechtigt reklamieren?

Kunden, die keine Ahnung vom Fach haben sind natürlich immer die liebsten! Wenn man sich im Elektrogeschaft als unkundig ausgibt, bekommt man auch die Wunder dieser Welt aufgetischt, genauso wie ein KFZ-Mechaniker wohl eher ein unliebsamer Kunde eines Autohauses ist, welches vielleicht ein paar Groschen extra rauskiezeln möchte.


Kurz um: für mich klingt das nach einem Pfuscher, bei dem ich nicht Kunde sein möchte!

17.01.2019

Witziges Bild zum Artikel -- Soll ich mich zum Reden auch hinknien, damit wir auf Augenhöhe sind?

Spass bei Seite, deutsche Handwerker haben zZ das große Glück sich Aufträge und Auftraggeber aussuchen zu können. Es gibt auch Zeiten, in denen es andersrum läuft. Von dem her von beiden Seiten her gut, wenn man seine Beziehungen pflegt.

17.01.2019

Zunächst muss ich hier festhalten, ich wurde von einem Handwerker noch nie nach meinem Arbeitgeber geschweige denn nach meinen Beruf gefragt.
Ich hatte auch noch keine nennenswerten Probleme mit Handwerkern (eher Terminprobleme) und umgekehrt Handwerker mit mir auch nicht.
Erschreckend ist hier eigentlich die Berichterstattung der Zeitung! So ein Titel auf der Wirtschaftsseite. Die öffentliche Diffamierung einer ganzen Berufsgruppe durch einen Handwerker, der evtl. berechtigte Probleme mit Kunden hatte. Seine Kunden wurden aber nicht gefragt, evtl. hatten sie ja auch Recht?!
Abschließend kann ich dazu sagen, bei diesem Handwerker bin ich nie Kunde.

17.01.2019

Na Hauptsache die Handwerker kommen immer pünktlich un darbeiten immer sauber, dann ist die Kritik in Ordnung. Ansonsten und das gilt für alle: Nicht mit naktem Finger auf angezogene Leute zeigen.

17.01.2019

Sicherlich ist da was dran. Aber das Ganze geht auch umgekehrt! Wir haben vor 2 Jahren ein Haus gebaut/bauen lassen. Und was uns da widerfahren ist mit einigen Handwerkern - ich könnte ein ganzes Buch drüber schreiben! Von versuchtem vertuschtem Pfusch über Arroganz, überzogenen, falschen Rechnungen und Lügen war alles dabei. Ich war oft vor Ort und wurde manchmal nichtmal begrüßt (weil ich eine Frau bin?!), sondern ignoriert. Mir wurden haarsträubende Dinge erzählt, mir wurde ins Gesicht gelogen etc. Es gibt sicherlich gute Handwerker, die ihre Arbeit verstehen und sozialkompetent sind. Mir sind aber leider nicht viele begegnet in dieser Zeit
(und es waren ausnahmslos namhafte Firmen dabei). Manche Handwerker denken Laien oder Menschen anderer Berufsgruppen sind komplett bescheuert. Das ist die andere Seite der Medaille.

17.01.2019

Endlich einer der in die Tat umsetzt, was man schön längst machen müsste! Bestimmte Leute sollten ihren Frust in der Firma auslassen und nicht an Handwerkern, aber das getraut man sich nicht, es könnte ja den (lukrativen) Job kosten. Hoffentlich macht das Schule!