Sparer haben entweder resigniert oder stürzen sich auf waghalsige Anlagestrategien. Den Anlegern fehlt in der derzeitigen Situation vor allem eines: Stabilität.
Die von EZB-Chef Mario Draghi und dem Zentralbankrat eingeleitete Nullzins-Durststrecke führt zunehmend zu einem irrationalen Verhalten von Anlegern und Finanzmärkten.
Ein Teil der Sparer hat resigniert und antwortet auf den Nullzins fälschlicherweise mit Passivität. Das Geld bleibt auf dem Giro- oder Sparkonto liegen und wird langsam von der Inflation aufgefressen.
Investitionen in fragwürdige, risikoreiche Produkte
Ein anderer Teil der Kleinanleger investiert auf der Suche nach Rendite in fragwürdige, risikoreiche Produkte. Dabei geht es nicht nur um Online-Festgelder in Osteuropa, vor denen die Stiftung Warentest warnt. Stark beworben werden derzeit auch Aktienanleihen. Dies sind Finanzprodukte, die nicht ganz leicht zu verstehen sind. Und auch Mittelstandsanleihen sind häufig weniger solide als das Wort „Mittelstand“ suggeriert. Die Pleiten des Modehauses Wöhrl oder des Energieanbieters Prokon ließen viele Privatanleger um ihr Geld bangen. Daneben läuft der Immobilienmarkt heiß. Und um den Bitcoin ist ein Hype entbrannt.
Gesund sind viele dieser Entwicklungen nicht mehr. Ein sinnvoller Zinssatz brachte früher Anlegern und Finanzmarkt Stabilität. Er wird schmerzlich vermisst.
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Nicht alle reagieren kopflos; höchstens die, die sich nicht darum kümmern. Man benötigt kein Studium um 3%-4% Rendite, risikoarm, zu erzielen. Natürlich ginge das auch über einen Investitionszeitraum von 5-10 Jahren.
Blockieren tun manchmal die Sparkassen, die renditeträchtige Anlagen dem Anleger nicht zu trauen und deshalb ablehnen. Da bleiben dann nur halbwegs sichere Online-Banken. Und die gibts.