Erstmals beziehen weniger als drei Millionen Haushalte Hartz IV
Im November bezogen erstmals seit der Einführung weniger als drei Millionen Haushalte Hartz IV. Die Grundsicherung ist aber weiterhin umstritten.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, leben derzeit erstmals seit der Einführung von Hartz IV weniger als drei Millionen Haushalte von der Grundsicherung. Die Bundesagentur für Arbeit vermeldete, dass im November letzten Jahres rund 2,997 Millionen sogenannte Bedarfsgemeinschaften bestanden. Damit liegt die Zahl laut FAZ seit der Einführung des politisch umstrittenen Konzeptes vor 14 Jahren erstmals unter der Drei-Millionen-Marke. Die Zahl der betroffenen Haushalte ist demnach seit 2008 um 600.000, beziehungsweise 17 Prozent gesunken.
Die Bundesagentur teilte mit, dass im November 2018 zusammen rund 5,9 Millionen Menschen in Hartz IV-beziehenden Haushalten lebten, dies sind ca. 305.000 weniger als im Jahr 2017.
Hartz IV nach wie vor umstritten
Auch wenn die Zahl der Hartz-IV-Bezieher derzeit so niedrig ist wie nie, ist das Konzept noch immer umstritten. Mit der Einführung von Hartz IV wurden 2005 unter SPD-Kanzler Gerhard Schröder die Arbeitslosen- und die Sozialhilfe gebündelt. Immer wieder werden Forderungen zur Reform des Systems laut.
In der Debatte über die Zukunft der Grundsicherung hatte der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, zuletzt für das Reformieren plädiert, sich aber zugleich deutlich gegen Forderungen aus der SPD nach einer Abschaffung des heutigen Systems gewandt. "Es gibt Reformbedarf bei diesem Gesetz, aber die Probleme sind lösbar", sagte Scheele der Deutschen Presse-Agentur. (dpa/AZ)
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