Ex-Manager von Porsche Holger Härter vor Gericht
Dem Ex-Finanzchef der Porsche-Dachgesellschaft, Holger Härter, wird Betrug vorgeworfen. Er weist alle Anschuldigungen von sich.
Gerichtliches Nachspiel für Porsche-Manager wegen der gescheiterten Übernahme von VW: Der Ex-Finanzchef der Porsche-Dachgesellschaft, Holger Härter, wird wegen Kreditbetruges angeklagt. Er und zwei Führungskräfte aus der Finanzabteilung der Porsche SE sollen während der Schlacht mit dem Volkswagen-Konzern bei Verhandlungen für Kreditgeschäfte eine Bank falsch informiert haben.
Holger Härter: Weise alle Anschuldigungen von mir
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart sieht entsprechende Vorwürfe als stichhaltig genug an und brachte die Anklage am Dienstag auf den Weg. Härter ließ erklären, dass er alle Anschuldigungen von sich weise.
Die Anklage ist für VW und Porsche, deren Zusammenschluss nach dem Übernahmekampf wegen diverser juristischer Risiken nicht vorankommt, die zweite schlechte Nachricht binnen weniger Tage. Erst vergangene Woche hatte das Oberlandesgericht Stuttgart (OLG) entschieden, dass VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch während der Übernahmeschlacht zentrale Pflichten in dem Kontrollgremium nicht erfüllt habe. Das OLG kippte daher eine Aufsichtsratsentlastung. Die Aktie der Porsche SE gab am Dienstag spürbar nach.
Staatsanwaltschaft ermittelt im Management von Porsche
Mit der Anklage gegen Härter geht es nun erstmals direkt um angebliche Verfehlungen des damaligen Porsche-Vorstandes. Bisher richten sich Klagen in Milliardenhöhe gegen die Unternehmen. Parallel dazu hatte die Staatsanwaltschaft aber schon seit Monaten wegen möglicher Fehler des Managements ermittelt. Die Anklage gegen Härter ist dabei nur ein Zwischenergebnis.
Neben ihm droht auch Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking eine Anklage. Nach Medieninformationen dürfte die jetzt erfolgte Anklage gegen Härter keine Folgen für Wiedeking haben, gegen den bisher nicht wegen Kreditbetruges ermittelt worden war. Ihm drohen aber weiter die anderen nicht abgeschlossenen Untersuchungspunkte Untreue und Marktmanipulation. dpa
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