Firmenpleiten auf niedrigstem Stand seit 1994
Der deutsche Daueraufschwung macht es möglich: Noch nie seit 1994 gingen so wenige Unternehmen pleite.
Der starke Wirtschaftsaufschwung hat die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit 1994 gedrückt. Bis zum Jahresende werden 20.200 Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter angetreten haben, schätzt Creditrefom.
Das wären nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei nochmals 6,3 Prozent weniger als im bereits guten Vorjahr (21.560 Fälle). Seit dem Höchststand im Jahr 2003 mit 39 470 Pleiten hätten sich die Fallzahlen damit fast halbiert.
Auch bei den Verbraucherinsolvenzen setzte sich der seit dem Jahr 2010 anhaltende rückläufige Trend fort: 72.100 Privatleute rutschten in den vergangenen Monaten in die Pleite und damit 6,7 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Grund auch hier nach Einschätzung von Creditreform: die insgesamt günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Arbeitslosenzahl ging zurück, die Einkommen stiegen tendenziell.
Zahl der Insolvenzen sinkt seit Jahren
Die finanziellen Schäden für die Gläubiger lagen bei den Firmenpleiten mit geschätzt 26,6 Milliarden Euro knapp unter dem Vorjahreswert (27,5 Mrd Euro). In den insolventen Unternehmen sind den Angaben zufolge etwa 198.000 Arbeitsplätze weggefallen bzw. bedroht (Vorjahr: 221.000).
Die Gesamtzahl der Insolvenzen - also unter anderem einschließlich Pleiten von Selbstständigen - wird sich nach Einschätzung von Creditreform im laufenden Jahr bei 116.000 bewegen nach 122.590 im Vorjahr.
Damit verringerte sich die Zahl der Pleiten im siebten Jahr in Folge und erreichte den niedrigsten Stand seit 2003. Die Zahl der Insolvenzen wird von mehreren Anbietern erfasst. Offizielle Angaben des Statistischen Bundesamtes folgen später. dpa
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