Für Lkw fehlen 2000 Stellplätze
Speditionsgewerbe beklagt Mangel
Das baden-württembergische Speditionsgewerbe hat einen Stellplatzmangel für Lastwagenfahrer entlang der Autobahnen angeprangert. Im Südwesten fehlten rund 2000 Parkplätze, teilte der Geschäftsführer des Verbands Spedition und Logistik, Andrea Marongiu, mit. „Dies mit steigender Tendenz, denn die Logistikwirtschaft brummt.“ Er warf der Politik Versäumnisse vor. Der Südwesten sei ein Transitland für Ost-West- und auch für Nord-Süd-Strecken.
Nach Angaben des Landesverkehrsministeriums ist die Not an der Autobahn 5 in Richtung Grenze sowie an der A6 und der A8 mit am größten. Der Bund aktualisiert gerade seine Stellplatzprognose bis zum Jahr 2030, wie ein Sprecher erklärte. Mit Ergebnissen könne allerdings erst im kommenden Frühjahr gerechnet werden. Ende 2014 gab es an den Autobahnen im Südwesten 6000 Parkplätze. Im Januar waren es 6540. Im laufenden Jahr sollen bis zu 130 neue Parkmöglichkeiten gebaut werden. Dafür stehen 13,4 Millionen Euro bereit. Im Schnitt liegen die Kosten für einen Stellplatz zwischen 50000 und 100000 Euro.
Nach Auffassung des Verbandes tun sich oftmals Kommunen schwer, entsprechende Flächen für neue Abstellmöglichkeiten auszuweisen. „Wir haben da noch einige Arbeit vor uns, um Baden-Württembergs drittgrößte Branche ins richtige Licht zu rücken.“ Ein Sprecher des Auto Club Europa sagte, Kraftfahrer müssten ihre Lenk- und Ruhezeiten einhalten können, dies sei auch ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit. Wichtig sei vor allem, dass künftige Parkplätze nicht direkt an der Autobahn entstünden. Denn nur abseits davon könne sich der Fahrer erholen.
Den Angaben zufolge gibt es drei Arten von Pausen: Kurze Unterbrechungen von 45 Minuten nach viereinhalb Stunden Fahrt, wie Verbandsgeschäftsführer Marongiu weiter erläuterte. Nach weiteren maximal 4,5 Stunden Fahrt sei eine Tagesruhezeit von elf Stunden fällig und nach sechs solcher Tage müsse eine Wochenruhezeit von 45 Stunden folgen. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.