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Serie
22.06.2012

Gesund, aber unverträglich

Müsli mit Milch hat viele Ballaststoffe und ist gesund. Immer mehr Menschen jedoch können es nicht essen, denn sie vertragen weder Milch noch Getreide.
Foto: Silvana Comugnero/Fotolia.com

Viele Menschen haben Probleme mit bestimmten Inhaltsstoffen in der Nahrung. Für sie gibt es ein steigendes Angebot an Ersatzprodukten. Doch diese sind oft teuer und ohne Nutzen.

Es ist ein paradoxer Zustand: Nie gab es in den Supermärkten ein so großes Angebot an Nahrung wie heute. Doch gleichzeitig vertragen immer mehr Konsumenten immer weniger dieser Produkte. Sie können beispielsweise Laktose oder Gluten nicht verdauen – Stoffe, die seit Jahrhunderten natürliche Bestandteile der menschlichen Kost sind. Rund acht Millionen Deutsche vertragen keinen Milchzucker, mehr als eine Million Menschen sind von Zöliakie betroffen und werden krank, wenn sie das Getreideeiweiß Gluten zu sich nehmen.

Für die Unverträglichkeiten gibt es mehrere Ursachen

Doch wie kommt es, dass der Körper sich wehrt – gegen eine Nahrung, die industriell produziert wird, die durch Hygiene- und Sicherheitskontrollen geht und zudem jederzeit frisch verfügbar ist?

„Es liegt unter anderem am Lifestyle unserer ersten Lebensjahre“, sagt der Ernährungswissenschaftler Stephan Bischoff von der Universität Hohenheim. Er meint damit unter anderem Fertigkost und zu viel Hygiene im Umgang mit Babys. Bei den Allergien, zu denen im weiteren Sinne auch die Glutenunverträglichkeit Zöliakie gehört, hätten Studien einen Zusammenhang mit späteren Verdauungsproblemen belegt, sagt er. Für Unverträglichkeiten wie die Laktoseintoleranz hingegen hat Bischoff einen anderen Erklärungsansatz – sie resultieren nicht aus einer allergischen Reaktion des Körpers, sondern aus einem fehlenden Enzym. Auch dies kann seiner Meinung nach mit der Ernährung zusammenhängen: Besonders Fertigprodukte aus dem Supermarkt enthalten vielfach Zusatz- und Konservierungsstoffe. „Der endgültige Beweis für die negativen Wirkungen dieser Zusätze steht zwar noch aus“, sagt Bischoff. „Aber es wird in der Wissenschaft viel darüber diskutiert, inwiefern sie der Darmflora langfristig schaden.“

Die Industrie hat auf die immer häufiger auftretenden Befindlichkeiten ihrer Kunden längst mit neuen Produkten reagiert: Gluten- und laktosefreie Kost gibt es inzwischen bei fast allen großen Supermarktketten und Discountern. Der Marktführer Omira, der die laktosefreie Milchlinie MinusL anbietet, hat schon mehr als 60 Artikel im Sortiment. Das Geschäft läuft gut.

Der Absatz von laktosefreier Milch hat sich verdoppelt

Der Umsatz mit Laktosefreiem wächst jährlich um zehn bis 20 Prozent – dies belegen Zahlen des Milchindustrieverbands: Waren es 2007 noch 1,6 Millionen Haushalte, in denen milchzuckerfreie Waren im Kühlschrank standen, kauften 2011 schon mehr als doppelt so viele die Produkte. Oft sind die Artikel allerdings überteuert, ohne dass sie einen tatsächlichen Mehrwert gegenüber konventionellen Artikeln haben.

Die Hamburger Verbraucherzentrale vergleicht derzeit in einer Untersuchung die Preise von laktosefreien und regulären Milchprodukten. Ein vorläufiges Ergebnis lautet: Im Schnitt sind laktosefreie Produkte 82 Prozent teurer als normale Lebensmittel. „Laktosefreier Gouda oder Tilsiter kostet im Durchschnitt sogar 168 Prozent mehr als der normale Käse dieser Sorten, die übrigens gar keine Laktose enthalten“, sagt Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg. Denn der Milchzucker in Hartkäsesorten und auch in Butter geht während der Herstellung nahezu vollständig verloren.

Wachsendes Nahrungsangebot wird als Erleichterung empfunden

Für die Betroffenen sei das breiter werdende Angebot zwar eine „große Erleichterung“, findet der Hohenheimer Wissenschaftler Bischoff. Wäre da nicht ein Nebeneffekt, den er mit Skepsis beobachtet: Denn nicht nur Menschen, die an Unverträglichkeiten leiden, wählen diese Waren, sondern auch völlig gesunde: Fast 80 Prozent der Käufer von laktosefreier Milch haben gar keine Unverträglichkeit, sondern trinken sie, weil sie süßer schmeckt, oder sie darin einen „Wellness-Faktor“ sehen, erklärt der Sprecher des Milchindustrieverbands Björn Börgermann. Ernährungswissenschaftler Bischoff sieht das mit Bedenken: „Obwohl die Hersteller das häufig so vermarkten: Es hat für gesunde Menschen keinerlei Zusatznutzen, Laktose zu meiden.“

Kein Grund, auf Gluten zu verzichten

Auch glutenfreie Produkte werden immer häufiger von gesunden Kunden gegessen. „Wir erleben gerade eine richtiggehende Welle“, sagt Sofia Beisel, die Sprecherin der deutschen Zöliakie-Gesellschaft. „Dabei gibt es keine Notwendigkeit, auf Gluten zu verzichten, wenn man es eigentlich verträgt.“ Und sie warnt: „Eine Zeit lang wurde Eltern geraten, ihrem Kind möglichst spät erst glutenhaltige Getreidekost zu essen zu geben.“ Heute wisse man es besser. „Zu lange darf man nicht warten, denn sonst werden die Kinder überempfindlich und entwickeln leichter eine Allergie.“

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