Henkel steigert Gewinn und Umsatz
Düsseldorf (dpa) - Der weltgrößte Klebstoffhersteller Henkel profitiert kräftig vom Aufschwung. Der Überschuss des Pritt- und Pattex-Produzenten schnellte im zweiten Quartal auf 280 Millionen Euro in die Höhe, das war fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum (plus 86,7 Prozent).
Dabei profitierten die Düsseldorfer von der anziehenden Nachfrage in vielen Industriezweigen und auch von gestrafften Unternehmensstrukturen. Nach Abzug von Minderheiten in Höhe von sieben Millionen Euro lag der Quartalsüberschuss bei 273 Millionen Euro, nach 143 Millionen im Vorjahresquartal.
Vorstandschef Kasper Rorsted hob die Ziele für 2010 bei der Zahlenbekanntgabe am Mittwoch bereits zum zweiten Mal an. Das um Umbaukosten bereinigte Ergebnis je Aktie soll demnach im laufenden Geschäftsjahr um mehr als 25 Prozent steigen (bisher: mehr als 15 Prozent).
Der Konzernumsatz nahm im zweiten Quartal vor allem dank der Klebstoffe um fast 12 Prozent auf knapp 3,9 Milliarden Euro zu. Dabei spielte auch der schwache Euro eine Rolle. Bereinigt um Wechselkurseffekte stieg der Umsatz um 6 Prozent.
Der Umsatz der Kosmetik- und Körperpflege-Sparte um Schwarzkopf stieg um 5,0 Prozent. Beim operativen Gewinn (EBIT) legte die Sparte aber prozentual zweistellig zu. In der Stammsparte Waschmittel (Persil, Spee) bekam der Düsseldorfer Konzern einen Preiskampf zu spüren, der insbesondere in Osteuropa ausgefochten wird. Der Umsatz ging hier um 1,5 Prozent zurück. Dank Kosteneinsparungen und margenstarker neuer Produkte habe die Sparte ihren bereinigten operativen Gewinn aber ebenfalls zweistellig steigern können.
Henkel verdankt sein Wachstum besonders den Regionen Osteuropa, Afrika/Nahost, Lateinamerika und Asien. Dort wuchsen die Düsseldorfer organisch mit 11,6 Prozent fast doppelt so stark wie insgesamt. Der Umsatzanteil dieser Regionen am Gesamtkonzern erhöhte sich von 38 auf 41 Prozent. In Nordamerika stagnierte das Geschäft. In den Stammmärkten Westeuropas verzeichnete Henkel laut den Angaben ein organisches Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Die Diskussion ist geschlossen.