Horex, Weltbild, Walter Bau: Diese Insolvenzen erschütterten die Region
Es war immer ein Schock für Mitarbeiter und Wirtschaft: Vor Horex gingen schon viele andere Großbetriebe der Region Augsburg in die Insolvenz. Wir geben eine Übersicht.
Großbetriebe zerfielen und tausende Mitarbeiter verloren ihren Job: Die jetzige Zahlungsunfähigkeit des Motorrad-Herstellers Horex ist nur eine von vielen Insolvenzen, die in den vergangenen zehn Jahren die Region erschüttert haben. Manche Unternehmen haben einen Neuanfang geschafft, andere gingen unter. Wir geben eine Übersicht.
2014: Horex
Die Motorrad-Marke Horex hatte ihren größten Erfolg in den 1950er Jahren. Daimler-Benz übernahm den Hersteller 1960 und löste die Marke auf. 2010 wagte das Unternehmen mit 30 Mitarbeitern einen Neuanfang in Augsburg. Doch nun ging das Geld aus. Am Donnerstag ging das Unternehmen in die Insolvenz.
2014: Ludwig Leuchten
Das Meringer Unternehmen Ludwig Leuchten ist einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Aichach-Friedberg. Während des nun laufenden Insolvenzverfahrens müssen allerdings fast 70 der 190 Angestellten am Hauptsitz gehen.
2014: Strenesse
Die Nördlinger Modemarke Strenesse hat bis heute einen guten Ruf. Von der Glanzzeit mit einem Jahresumsatz von über hundert Millionen Euro ist allerdings nur noch wenig zu spüren. Heute kämpft das Unternehmen ums Überleben.
2014: Reifen Ihle
Bei der Günzburger Firma Reifen Ihle bangen zurzeit etwa 230 Mitarbeiter um ihren Arbeitsplatz. Das Unternehmen mit zwölf Niederlassungen zwischen Ulm und Augsburg steckt mitten im Insolvenzverfahren. Die Verwalter sind zuversichtlich, einen Investor zu finden.
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2014: Wafa
Der Haunstetter Automobilzulieferer Wafa wurde Anfang des Jahres zahlungsunfähig. Fast 400 Mitarbeiter bangen um ihren Job. Das Insolvenzverfahren läuft.
2014: Weltbild
Weltbild hat wohl das Schlimmste hinter sich. Nach der Insolvenz Anfang des Jahres hat mittlerweile die Düsseldorfer Droege Gruppe den Augsburger Verlag übernommen. Nun will sich das Unternehmen für die Zukunft rüsten, um sich auch mit den großen Online-Anbietern von Büchern messen zu können.
2012: Leiser
Für die Schuhandelskette Leiser mit Sitz in Augsburg war 2012 ein turbulentes Jahr. Durch die Insolvenz fielen 550 Arbeitsplätze weg. Am Ende übernahm ein neuer Investor das Unternehmen und die etwa 900 verbleibenden Mitarbeiter.
2011: Manroland
Noch 2008 lief es gut für den Augsburger Druckmaschinen-Hersteller Manroland. Doch die Digitalisierung schadete dem Markt. 2011 wurde das Unternehmen zahlungsunfähig. Standorte mussten schließen - in Augsburg selbst stieg aber die Lübecker Possehl-Gruppe ein. Heute heißt die Firma Manroland Websystems und erwirtschaftet wieder Gewinn.
2010: Böwe Systec
Der Augsburger Maschinen-Hersteller Böwe Systec geriet 2010 gleich in zwei Insolvenzen. Das Unternehmen hatte sich bei Zukäufen übernommen. Wie später bei Manroland sprang die Possehl-Gruppe ein. Allerdings verlor die Hälfte der einst 800 Mitarbeiter ihren Job.
2009: Trevira
Nach der Zahlungsunfähigkeit im Jahr 2009 läuft es für den Bobinger Faserhersteller Trevira unter neuer Führung wieder gut. Die Rettung war für die Belegschaft aber schmerzhaft: 300 Arbeitsplätze fielen im Laufe des Insolvenzverfahrens weg.
2005: Walter Bau-AG
Die Augsburger Walter Bau-AG war eines der größten Bauunternehmen Europas und hatte zu seinen Glanzzeiten etwa 50 000 Mitarbeiter. Doch 2005 musste die Firma Insolvenz anmelden und letztendlich schließen. Gründer Ignaz Walter wirft bis heute etwa der Deutschen Bank vor, am Niedergang seines Unternehmens mitverantwortlich zu sein.
2005: Ibex
Das Affinger IT-Unternehmen Ibex ging 2005 unter. Obwohl es einst einen Jahresumsatz von 122 Millionen Euro vorweisen konnte, war die Firma nach einer zweiten Pleite nicht mehr zu retten. 80 Mitarbeiter verloren ihren Job.
2005: Kieser
Neben Walter Bau und Ibex wurde 2005 auch die Neusäßer Großdruckerei Kieser zahlungsunfähig. 130 Mitarbeiter waren betroffen. Am Ende übernahm ein Österreichisches Unternehmen ein Teil der Firma und der Mitarbeiter.
2004: Augsburger Kammgarn-Spinnerei (AKS)
Die Augsburger Kammgarn-Spinnerei gehörte einmal zu den Großen auf dem Markt. Das Unternehmen hatte vor dem Zweiten Weltkrieg 2400 Mitarbeiter und in den 1990er Jahren immerhin noch 900. Mit der zunehmenden Konkurrenz aus den Billiglohnländern konnte das Unternehmen aber nicht mithalten: 2004 musste es schließen.
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