Kaffeekapsel-Anbieter will weiter gegen Nestlé kämpfen
Ein Kaffeeproduzent will seine Nespresso-Kapsel-Kopien auch in der Schweiz verkaufen. Doch der Lebensmittel-Riese Nestlé duldet keine Konkurrenz neben sich.
Der Schweizer Kaffeeproduzent Ethical Coffee Company (ECC) will weiter dafür kämpfen, seine Kaffeekapseln in der Schweiz verkaufen zu können.
Gegen eine anderslautende einstweilige Verfügung des Kantongerichts Waadt auf Antrag des Lebensmittel-Riesen werde das Unternehmen beim Bundesgericht Berufung einlegen, teilte es am Freitag mit. Die Entscheidung der Richter sei "mehr als überraschend", erklärte ECC-Chef Jean-Paul Gaillard.
Er verwies auf ein Urteil des Gerichts in St. Gallen, dass einer Supermarkt-Kette den Vertrieb von Nespresso-Kopien erlaubt hatte.
Nespresso ist durch zahlreiche Patente geschützt
Nespresso war Vorreiter bei dem in Kapseln portionierten Kaffee und hat das Produkt mit zahlreichen Patenten geschützt. Das Unternehmen setzt auf ein Luxusimage: Die Kapseln werden nur in eleganten Boutiquen verkauft oder über das Internet an die Mitglieder des "Nespresso Clubs". Im vergangenen Jahr machte Nestlé damit einen Umsatz von mehr als drei Milliarden Franken (2,3 Milliarden Euro).
Mit Verweis auf seine Patente geht Nespresso auch gegen Wettbewerber vor. Im aktuellen Fall ging es um den Vertrieb der ECC-Kapseln über die Schweizer Filialen des Elektronikhändlers Media Markt. ECC vertreibt die Kapseln, die mit Nespresso-Maschinen kompatibel sind, bereits in Deutschland, Frankreich, Österreich und den Niederlanden. Die Plastikkapseln sind im Gegensatz zum Original von Nespresso biologisch abbaubar. ECC erklärte am Freitag, Nestlé verweigere das "Grundrecht" der Verbraucher auf "freie Wahl". afp
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