Keine Einigung im Tarifstreit: GDL schließt Streiks nicht mehr aus
Im Bahn-Tarifstreit ist keine Annäherung in Sicht. Die Deutsche Bahn will bis zur Klärung von Organisationsfragen die Verhandlungen aussetzen. Die GDL schließt Streiks nicht aus.
Auch nach der dritten Runde bei den Tarifverhandlungen der Deutschen Bahn ist keine Annäherung in Sicht. Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, bezeichnete das Angebot der Bahn in den Ruhr Nachrichten als Provokation. "Die Bahn hat bei der dritten Verhandlungsrunde den Lokomotivführern den Kampf angesagt", so Weselsky weiter. Das Unternehmen lehne es ab, "mit uns über die Verbesserung von Einkommen, Arbeitszeiten und die Reduzierung der Überstunden für Lokomotivführer zu verhandeln", betonte er. Nach der ergebnislosen Runde am Mittwoch hatte die GDL Streiks nicht mehr ausgeschlossen.
Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn: Streiks nicht mehr ausgeschlossen
Die Bahn hatte eine vorgeschlagen: Das bundeseigene Unternehmen bot den rund 20 000 Lokführern für das zweite Halbjahr eine Einmalzahlung in Höhe von 350 Euro an. Bis zur Klärung offener Organisationsfragen im DB-Konzern sollten die Tarifverhandlungen ausgesetzt werden. Nach wie vor ungeklärt sind die künftigen Spielregeln für Tarifverhandlungen zwischen Bahn, GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Umstritten ist, welche Gewerkschaft künftig für welche Berufsgruppen Tarifverträge aushandeln darf.
Die GDL beansprucht diesmal nicht nur für die Lokführer, sondern auch für das übrige Zugpersonal, rund 17 000 Beschäftigte, ein Verhandlungsmandat. Für sie alle fordert die Lokführergewerkschaft fünf Prozent mehr Lohn und zwei Stunden weniger Arbeitszeit pro Woche. Diese Forderungen bekräftigte Weselsky in dem Interview. dpa/AZ
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