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Industrie
01.10.2017

Künftig kommt mehr Zucker aus Bayern

Bis zu 1,6 Millionen Tonnen Zuckerrüben werden jährlich im Südzucker-Werk in Rain zu Zucker verarbeitet. Jetzt könnten es noch einmal deutlich mehr werden.
Foto: Wolfgang Widemann

Nach fast fünf Jahrzehnten steht die Zuckerquote vor dem Aus. Warum das Ende der Regulierung einen Werksleiter in Rain glücklich stimmt und Verbraucherschützern Angst macht.

Wolfgang Vogl hat bald deutlich mehr Arbeit. Aber wenn man ihn danach fragt, dann stöhnt er nicht, sondern sagt: „Endlich!“ Endlich sei die Zeit der Regulierung vorbei. „Jetzt können wir die Handbremse lösen.“ Vogl leitet das Südzucker-Werk in Rain bei Donauwörth. Jährlich werden hier bis zu 1,6 Millionen Tonnen Zuckerrüben zu Zucker verarbeitet. Von jetzt an, hofft Vogl, sollen es noch deutlich mehr werden.

Die Landwirte sehen dem Wandel gelassen entgegen

Denn für Rübenbauern und Zuckerproduzenten brechen neue Zeiten an. Seit fast 50 Jahren bestimmte eine Quote, wie viel Zucker in der Europäischen Union hergestellt werden darf. Außerdem bekamen die Landwirte pro Tonne Zuckerrüben einen Mindestpreis von 26,29 Euro. Das sollte den Markt stabilisieren und die Anbieter vor Billig-Importen aus anderen Ländern schützen. Von diesem Sonntag an fällt die Zuckerquote weg, die deutsche Zuckerindustrie muss sich künftig am Weltmarkt behaupten.

Max Ampferl ist einer von 2800 Rübenbauern, die an die Fabrik in Rain liefern. Der Landwirt lebt in Kösching im Landkreis Eichstätt. Durch den Wegfall der Quote, sagt er, ändert sich für ihn erst einmal nichts. „Man war ja auch schon vorher dem Markt ausgesetzt“, betont Ampferl, der auch im Vorstand des Verbands bayerischer Zuckerrübenanbauer ist. „Und jetzt gibt der Markt weiterhin die Richtung vor.“ Alles, was ihm nun bleibe, sei, sich so gut wie möglich darauf einzustellen.

Experten gehen davon aus, dass die Preise für Zucker künftig stärker schwanken werden. „Wir werden fallende und steigende Preise erleben. In welche Richtung, entscheidet der Weltmarkt mit“, sagt Günter Tissen, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker. Die Preise im Supermarkt dürften seiner Ansicht nach aber gleich bleiben. Ohnehin landet nur ein Bruchteil des in Deutschland produzierten Zuckers als Haushaltszucker, Puderzucker oder Kandis in Supermärkten oder Discountern. Der Rest geht an die Industrie und wird in Brotaufstrichen, Backwaren oder Medikamenten verarbeitet.

Foto: AZ Infografik

Verbraucherschützer fürchten den Wegfall einer weiteren Quote

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch warnt in diesem Zusammenhang vor einem anderen Problem. Sie glaubt, dass fallende Zuckerpreise es für die Industrie deutlich lukrativer machen, gesüßte Lebensmittel zu produzieren. Zucker kostet weniger als andere, hochwertigere Zutaten und macht ein Produkt schmackhafter. Nimmt ein Mensch zu viel von dem Stoff auf, kann das nach Ansicht von Experten aber eine Vielzahl von Erkrankungen begünstigen. Dazu kommt: Zum 1. Oktober fällt auch die Quote für Isoglukose, einen Flüssigzucker aus Mais oder Weizen, der noch günstiger ist als der Zucker aus Zuckerrüben. Verbraucher erkennen ihn an den Begriffen „Glukose-Fruktose-Sirup“ oder „Fruktose-Glukose-Sirup“ in der Zutatenliste.

Für Wolfgang Vogl, den Leiter der Südzucker-Fabrik, überwiegen die Vorteile der neuen Situation. Bisher, erzählt er, waren die Werke nie komplett ausgelastet. Die Zuckermarktverordnung regelte, dass die deutschen Produzenten nur 80 Prozent des Bedarfs im Land selbst herstellen durften, der Rest musste zugekauft werden. Diese Beschränkungen gibt es nun nicht mehr.

Die deutsche Zuckerindustrie prognostiziert weiterhin Wachstum

Südzucker hofft, neue Märkte im Ausland dazuzugewinnen. Denn während die EU-Länder den Zuckergehalt ihrer Lebensmittel senken wollen, schrauben andere Nationen in Asien oder im Nahen Osten ihren Verbrauch gerade erst nach oben. Schritt für Schritt ist deshalb die Fläche vergrößert worden, auf der in Deutschland Zuckerrüben angebaut werden. Im Einzugsgebiet des Südzucker-Werks in Rain wuchs sie um ganze 20 Prozent. Die Kampagne, also der Zeitraum der Rübenernte und -verarbeitung, soll nach dem Willen von Werksleiter Vogl auf 136 Tage ausgedehnt werden. Im vergangenen Jahr waren es nur 105 Tage.

Dass es den Rübenbauern am Ende so ergeht wie den Milchviehhaltern, die nach dem Aus der Milchquote in die Krise geschlittert sind, glaubt kaum einer. „Als Milchviehhalter haben Sie die Kuh im Stall stehen, ein Verkauf ist ein großer Schritt“, erläutert Vogl. Ein Rübenbauer könne dagegen schnell umschwenken und seinen Acker notfalls anders bepflanzen.

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